Behschnitt, Rüdiger
Das Fremde und das Eigene
Hochkultur als Willkommenskultur: Musikprojekte als Instrument in der Flüchtlingsarbeit
„Als ich den Kindern etwas auf der Saz vorspielen wollte, lachten sie nur und meinten: ,Also, wir hören ja lieber YOU FM‘.“ Westlicher Popmusik-Sender statt türkischer Kurzhalslaute: Bei der Vorstellung von drei ausgewählten musikalischen Projekten in der Flüchtlingsarbeit, initiiert von der Landesgruppe Hessen der Kulturpolitischen Gesellschaft, bot diese von einer Teilnehmerin vorgetragene Praxiserfahrung willkommenen Anlass, über den eigenen Zugang zu Menschen anderer Kulturen nachzudenken.
Die Sinnhaftigkeit, geflüchteten Menschen und vor allem Flüchtlingskindern den Zugang zu Musik und musikalischem Tun zu ermöglichen, steht außer Frage. Doch wie und womit dies geschehen sollte, darüber lässt sich trefflich streiten. Einen schweren Stand hatte Matthias Setzer, Leiter des Kulturamts der Stadt Bad Homburg, der das Projekt „Sing meine Sprache“ vorstellte. Sprache und Gesang als Schlüssel zur Integration: Unter dieser Leitlinie tritt die Kleine Oper Bad Homburg an und erarbeitet mit Flüchtlingskindern gemeinsam Lieder, die anschließend in eine speziell eingerichtete Aufführung von Mozarts Entführung aus dem Serail integriert werden sollen. Damit möchte das Projekt den Kindern den Einstieg in die deutsche Sprache und Kultur erleichtern.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 4/2016.