Flötenreihe Huschka/Bähr

Die vorliegenden Hefte sind im Kontext der langjährigen Unterrichtspraxis der Autorinnen am musischen Gymnasium der Stadt Nürnberg entstanden. Musik ist dort Kernfach, das Erlernen eines Instruments obligatorisch. Auch außerhalb der Schule sind Gundel Huschka und Gudrun Bähr vielfältig konzertierend und lehrend tätig.
Der 1. Band vermittelt technische Grundlagen. Er bietet Tonleitern und Dreiklänge in allen Dur- und harmonischen Moll-Tonarten sowie chromatische Übungen. In der Tradition von Technik-Heften finden sich jeweils auf einer Doppelseite zu jeder Tonart – angefangen bei F-Dur bis hin zu dis-Moll – die gleichen Übungsformen. Nettes und praktisches Accessoire: ein beigefügtes Lesezeichen mit zwölf Artikulationsarten. Sobald einige Doppelseiten erfolgreich bearbeitet wurden, könnten die weiteren Tonarten eigentlich ohne Noten geübt werden. Allerdings erleichtert die ausgeschriebene Fassung vielleicht die Organisation des Übens; zudem wird so das Notenlesen auch in höheren Lagen trainiert.
Ave Maria und mehr – in Band 2 sind Bearbeitungen von Werken verschiedener Epochen für vier Flöten versammelt. Die Stimmen (Flöten in C) sind ungefähr im gleichen, mittleren Schwierigkeitsgrad und durch geschickte Transpositionen gut spielbar. Sie können, auch mehrfach besetzt, circa ab dem dritten oder vierten Unterrichtsjahr verwendet werden. Die stilistische Bandbreite reicht von einer Motette von Giovanni Croce über Giuseppe Verdis Laudi alla Vergine Maria bis hin zu einem Volkslied von Zoltán Kodály oder Clare Grundmanns Caprice for clarinets. Viele Arrangements gehen auf geistliche Frauenchorwerke zurück. Als Zugabe enthält der Band ein gefühlvolles Ave Maria von Gustav Holst in einer Bearbeitung für acht Flöten. Insgesamt eine echte Bereicherung.
Band 3 ist eine Sammlung leichter Stücke für Flöte und Klavier aus Barock, Klassik, Romantik und Folklore für die ersten Unterrichtsjahre. Neben zwei Originalwerken stehen viele für Flöte und Klavier adaptierte Werke. Als Vorlage dienten Werke für Klavier zu zwei oder vier Händen, für Singstimme bzw. Violine und Klavier und für Melodieinstrument bzw. Altblockflöte und Basso continuo. Einige wurden notengetreu übernommen, andere der besseren Spielbarkeit wegen transponiert. Die Flötenstimme bewegt sich maximal zwischen d’ und d”’. Die Klavierparts sind leicht und können auch von SchülerInnen gespielt werden. Schade nur, dass keine Liedtexte abgedruckt sind.
Die kleinen Werke sind gut ausgewählt, musikalisch vielfältig und wohlklingend. Auch die Folklore-Stücke aus Chile, England, Italien und Peru sind reizvoll. Freude am Zusammenspiel von Anfang an!
Andrea Welte