Aicher, Linda

Gefühlte Kompetenzen

Musikunterricht aus der Sicht von Volksschullehrkräften

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: üben & musizieren 4/2014 , Seite 16

Es scheint eine Tendenz zu geben, den Musikunterricht an Volksschulen eher schlecht darzustellen. Sätze wie: “Jetzt singen doch nur mehr die wenigsten Lehrerinnen, und wenn, dann überhaupt nur noch mit CD”, oder: “Die machen doch gar nichts in Musik”, hört man des Öfteren. Doch wie steht es tatsächlich um den Musikunterricht?

Es gibt Lehrerinnen, die jährlich gemeinsam mit ihren Schülern und Schülerinnen Weihnachtslieder am Adventsmarkt der Schulgemeinde mit Freude präsentieren oder mit einem Komponisten und ihren Schülern und Schülerinnen über mehrere Tage eine Komposition erarbeiten. Andere fordern ihre Klassen auf, zu einer Playback-CD zu singen, ohne sich selbst daran zu beteiligen, da sie, wie sie selbst sagen, nicht singen können. Eine andere Lehrkraft wiederum erzählte mir, dass die Zeit des Musikunterrichts für Mathematik oder Deutsch verwendet werde, wenn ihre Klasse mit dem geplanten Lehrstoff in den „Hauptfächern“ nicht fertig werde.
Diese unterschiedlichen Einzelerzählungen machten mich neugierig, wie es generell um den Musikunterricht an Volksschulen steht. Mein Bestreben war, die Sichtweisen von möglichst vielen österreichischen Volksschullehrern und -lehrerinnen, allesamt GeneralistInnen, zu erfassen, um ein repräsentatives Bild des österreichischen Volksschul-Musikunterrichts zu erhalten. Rund 1300 VolksschullehrerInnen in ganz Österreich haben im April 2013 einen Fragebogen zum Musikunterricht erhalten, 652 von ihnen haben sich an dieser Befragung beteiligt. Wie kompetent sie sich im Musikunterricht fühlen bzw. wie ihre Einstellungen zum Musikunterricht sind und wie viel Musik gemacht wird, waren die Hauptfragen. Hier zunächst die wesentlichen Ergebnisse der Studie, im Anschluss die Konsequenzen, die sich daraus ableiten lassen.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 4/2014.