Moßburger, Marija / Gerhard Herrgott

Im Duo zum Duo

Vater und Tochter kommen gemeinsam zum Unterricht. Und was passiert dann?

Rubrik: Praxis
erschienen in: üben & musizieren 1/2013 , Seite 32

Das gibt es öfter: Familien, in denen zwei oder mehr musizieren. Kinder werden zum Unterricht gebracht und auch die Erwachsenen spielen ein Instrument – manche schon seit Langem, manche fangen nach einer Pause wieder an oder wagen den ersten Schritt, inspiriert durch die musikalischen Aktivitäten ihrer Kinder. Wir praktizieren ein Unterrichtsmodell, das es erlaubt, die Möglich­kei­ten dieser Situation auszuschöpfen: als Duo zum Duo. Zwei aus einer Familie kommen gemeinsam zum Unterricht. Jeder begibt sich zu seinem Lehrer, beide werden zeitgleich in benachbarten Räumen auf derselben Etage unterrichtet.

Es beginnt mit dem Weg. Wenn der Vater auf dem Weg zu seiner Klavierstunde seine Tochter mitnehmen kann zu deren Klavierstunde, dann entfällt nicht nur die Sorge, ob das Kind sicher angekommen ist. Kinder eigens zum Klavierunterricht zu bringen kostet einen wöchentlichen Zeitaufwand, der erst recht ins Gewicht fällt, wenn das Warten bis zum Ende der Klavierstunde hinzukommt.
Vater Balthasar kommt mit seiner Tochter Milena einmal wöchentlich für eine Stunde zum Unterricht. Milena hat vor drei Jahren bei Marija Moßburger mit dem Klavierspielen begonnen, Balthasar hat viele Jahre autodidaktisch Klavier gespielt, bevor er sich zum Unterricht anmeldete („Ich spiele nur Bach und Jazz!“).

Im Duo ankommen

Das gemeinsame Ankommen gibt Gelegenheit zu einem Austausch über die vergangene Übungswoche. „Milena hat mir gestern den Bauerntanz von Bartók vorgespielt. Aber die Bauern waren sowas von müde, ich dachte, das müsste mehr Spannung haben, aber ich wusste nicht mehr, wie ihr das gemacht habt.“

Lesen Sie weiter in Ausgabe 1/2013.