Christ, Pat

Wie klingt die Flöte im Wasser?

Von Nürnberg und Würzburg aus findet die Idee der Kinder-Musikhochschule allmählich Verbreitung

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 1/2013 , Seite 38

Es ist eigentlich kein Gesang, nicht einmal Sprechgesang – aber amüsant ist es! Und so kichern die Kinder und klatschen begeistert Beifall nach der Darbietung der drei Studierenden der Würzburger Musikhochschule. Von John Cage ist das Stück, das diese während der „Vorlesung“ der 2. Kinder-Musikhochschule zum Besten gaben. Alle drei „sangen“ das Gleiche. Doch es klang kein bisschen ähnlich! John Cage liebte das freie Interpretieren, erfahren die Grundschüler. Später dürfen die „Jungstudierenden“ selbst Musik à la Cage machen, was sie tadellos hinbekommen.
Insgesamt vier Seminare konnten bei der von Barbara Metzger, Professorin für Elementare Musikpädagogik, initiierten Kinder-Musikhochschule belegt werden. In einem erfuhren die GrundschülerInnen zum Beispiel, dass für John Cage sämtliche Klänge und Geräusche Musik waren – und welche Klänge der Komponist den Instrumenten entlockte! Binnen weniger Stunden mauserten sich die Kinder zu kleinen ­Cage-Kennern. Die Möglichkeiten, typische Klänge eines Instruments zu verfremden, sind unbegrenzt: Flöten können im Wasser gespielt, Saxofone mit Butterbrotpapier verstopft werden und vieles mehr.
In einer Zeit, in der die Menschen durch Lärm überreizt seien, solle die Kinder-Musikhochschule sensibel für künstlerische Klänge im Alltag machen, erklärt Mitorganisatorin Daniela Hasenhündl. Nur so könnten sie später ein aufmerksames Publikum sein. Die Kinder-Musikhochschule versteht sich dabei explizit nicht als Talentschmiede. Mit ihrem zweigeteilten Konzept aus kindgerecht aufbereiteter Theorie und reichlich Praxis will sie Kinder und Eltern auf den Betrieb einer Hochschule für Musik aufmerksam machen. Barbara Metzger: „Wir möchten uns für unser künftiges Publikum und, wer weiß, auf künftige Studierende hin öffnen.“

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