music from an ­imaginary garden / chillin’ with jazzy feel good songs / artful musical moments

Musik für den Bedarf musikalischer „Verbraucher“ bietet der Doblinger-Verlag mit seiner neuen Reihe „on the lighter side“. Auch die Klavierunterrichtspraxis verlangt nach leichteren, unterhaltsam angejazzten Stücken. Die vor­liegenden Bände liefern leichtes bis mittelschweres Material für Teenager ab dem 6./7. Unterrichtsjahr oder für erwachsene HobbyspielerInnen. Dabei werden verschiedene Stilistiken von Jazz über Minimal music bis Folk gestreift. Spielerische Herausforderungen und damit auch Material für die Lehre gibt es in klanglicher, rhythmischer und artikulatorischer Hinsicht, außer­dem können diverse Anregungen für die Improvisation aufgegriffen werden.
Zu seiner neuen Reihe bietet Doblinger einen kostenlosen Download. In dieser Hörprobe haben die Komponisten Michael Publig und Johannes Berauer ihre eigenen Stücke sowie Musik von Monika Stadler eingespielt. Man kann sich auf diese Weise im Netz seine Lieblingsstücke aus­suchen und sich die mitunter anspruchsvolleren Rhythmen auch mehrfach vorspielen lassen.
Michael Publigs unbeschwerte Stücke im improvisatorischen, etwas beliebig wirkenden Ges­tus bewegen sich zwischen lateinamerikanischen Rhythmen, Jazz und E-Musik und kitzeln mit Überschriften wie „Blue sky and the world’s yours!“ womöglich diverse Sehnsüchte pubertierender SpielerInnen.
Johannes Berauer bringt neben Jazz-Elementen in „Hour glass“ oder „Haunted House“ die Minimal music mit ins Spiel. Seine Stücke liegen sehr gut in der Hand, sind klar strukturiert und laden mit verschiedenen Angeboten zur Improvisation ein. Auf diese Weise kann man mit Hilfe vorgegebener Skalen und Akkorde versuchen, das jeweilige Stück selbstständig in ähnlichem Modus fortzusetzen.
Music from an imaginary garden heißt der dritte Band der vorliegenden Reihe. Die ursprünglich für Monika Stadlers Instrument, die Harfe, komponierten Stücke wirken im Verhältnis viel persönlicher und verbindlicher. Bei den oftmals an Lieder oder Tänze angelehnten kleinen Kompositionen kommen auch Liebhaber von Folkmusik auf ihre Kosten. In Verbindung mit klassischen und Jazz-Elementen beschwört sie mit Titeln wie „I feel good“ oder „Everything will be allright“ eine friedliche, entspannte, meditative Stimmung herauf.
Kurz gesagt: Die Reihe bringt Musik ohne ernstere ästhetische Ambitionen. Zeitgemäß.
Anja Kleinmichel