Körber, Katrin / Friederike Nesselrode

Wie übe ich am besten?

Eine Vortrags- und Workshopreihe an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf untersuchte „Neue Wege des Übens und Lernens“

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 5/2011 , Seite 40

Was bedeutet „Lernen in der Praxisgemeinschaft“? Im ersten Teil der Düsseldorfer Vortragsreihe gab Peter Röbke Beispiele des Lernens durch gemeinsames Musizieren. Schülerinnen und Schüler lernen sehr effektiv durch das Zusammenspiel in alters- und leistungsheterogenen Gruppen, indem sie den anderen zuhören und sich gegenseitig helfen. Das Lernen geschieht unbewusst und das Zusammenspiel wird als sehr motivierend erlebt. Deshalb ist es für Lehrkräfte und Eltern wichtig, viele solcher Gelegenheiten zu ermöglichen, ohne den informellen Charakter zu stören. In Österreich sind an Musikschulen verschiedene pauschale Abrechnungsmodelle entwickelt worden, um in der Musikschule immer wieder solche Zusammenspiele anzubieten.
„Richtig gibt es nur im Plural“, so Martin Widmaier in seinem Vortrag über „Differenzielles Lernen“. Aus der Sportpädagogik kommt die Strategie, eine neue Bewegungsfolge zu trainieren, indem man immer wieder Unterschiede macht, den „Randbereich des Lösungsraums“ abtastet und so schließlich zu einer Lösung kommt. Zwar werden selbst beim immer noch beliebten Einschleifen ungewollt kleinste Unterschiede gemacht, jedoch wirken bewusstes Unterscheiden und Ausprobieren im Übeprozess nachhaltiger. Kinder beispielsweise musizieren in den Augen Erwachsener wenig zielgerichtet und sind doch Meister im Lernen.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 5/2011.