Gisler-Haase, Barbara

Die neue Magic Flute

Die Flötenschule von Anfang an, Band 1, mit CD

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Universal Edition, Wien 2010
erschienen in: üben & musizieren 5/2011 , Seite 62

Fast 15 Jahre nach der ersten Veröffentlichung erscheint die Flötenschule Magic Flute nun in einer verbesserten Neuausgabe. Mit der Konzeption des ersten Bandes der Neuen Magic Flute reagiert Barbara Gisler-Haase, Professorin an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien, auf die in den vergangenen Jahren vollzogenen Entwicklungen in der Flötenpädagogik. Das Ergebnis ist ein praxisnahes Lehrwerk, das den Anforderungen an eine moderne Instrumentalschule mehr als gerecht wird.
Auch Die neue Magic Flute richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab etwa dem achten Lebensjahr bis hin ins Erwachsenenalter. In elf Kapiteln wird sukzessive der Tonraum von c’ bis g” für das Spiel in B- und Kreuztonarten mit bis zu drei Vorzeichen erschlossen. Die ersten flötistischen Gehversuche werden mit verschiedenen Spielweisen auf dem Kopfstück angeboten. Von den Tönen g’, a’ und h’ ausgehend wird, wie auch in der alten Ausgabe, zunächst der Tonraum des tiefen Registers erarbeitet, bevor die Schülerin oder der Schüler schließlich mit der Technik des Überblasens vertraut gemacht wird.
Im Vergleich zur Erstauflage besticht Die neue Magic Flute vor allem durch die Bereitstellung eines abwechslungsreichen, vor allem aber viel umfangreicheren Spielmaterials. Neben Tanzweisen sowie Volks- und Kinderliedern aus aller Welt findet sich Musik aus Barock, Klassik und Romantik – als Original oder Bearbeitung für Flöte. Außerdem wird mit einigen Stücken auch zum Improvisieren angeregt.
Das Spielmaterial ist größtenteils für zwei Flöten gesetzt, wobei die zweite, anspruchsvollere Stimme meist für die Lehrkraft bestimmt ist. Daneben findet sich aber auch Musik für drei Flöten sowie für Flöte bzw. zwei Flöten und Klavier. Ein minimales Angebot an Übungen zur Tonbildung und Fingertechnik im Heft wird durch eine breite Auswahl an weiterem Übungsmaterial zum Herunterladen im Internet ergänzt.
Spieltechnische Aspekte werden unter Berücksichtigung verschiedener Zielgruppen mit Hilfe einiger aussagekräftiger Fotos und Grafiken veranschaulicht. Die Textpassagen sind leicht verständlich und motivierend formuliert, jedoch im Vergleich zur alten Magic Flute in wesentlich kompakterer Form. Theoretische Erklärungen, wie etwa die aus der Erstveröffentlichung bekannten, gelb unterlegten „Lexikon“-Passagen zu Tempo- und Satzbezeichnung, Dynamik und Artikulation, stehen nun ausschließlich zum Herunterladen im Internet bereit. Dem Lehrwerk sind ein Heft mit der Klavierbegleitung sowie eine CD zum Mitspielen beigelegt.
Magic Flute hat durch die Neukonzeption eine wesentliche Verbesserung erfahren. Die Kürzung der Texte in Verbindung mit einem größeren Angebot an Spielmaterial ermöglicht eine besser auf die Bedürfnisse des jeweiligen Schülers abgestimmte Unterrichtsgestaltung. Schade nur, dass auf die Bereitstellung leerer Notenzeilen sowie einer Grifftabelle verzichtet wurde.
Corina Nastoll