Misehok-Schenk, Isabella

Die Bambusflöte

Melodien aus Asien für Blockflöten unterschiedlicher Stimmung

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Eres, Lilienthal/Bremen 2010
erschienen in: üben & musizieren 3/2011 , Seite 56

Die vorliegenden Melodien aus Asien wurden von Isabella Misehok-Schenk für Blockflötentrio oder -quartett unter Verwendung unterschiedlicher Blockflötentypen arrangiert. Im Vorwort schreibt die Autorin: „Asien steckt voller Geheimnisse. Japan – Borneo – Tibet – China… diese und andere Ländernamen der weiten Region lösen schon beim Lesen oder Hören bei den meisten Menschen einen Zauber aus.“ Dieser Zauber und das tägliche Auftauchen der Ländernamen in den Nachrichten machen neugierig auf die dazugehörige Musik. Unterschiedliche Flötenarten haben in asiatischer Musik eine gewisse Tradition, welche die Autorin zu diesen Arrangements inspiriert hat.
Die Stücke sind einfachen bis mittleren Schwierigkeitsgrads, also bestens für Schülerensembles geeignet. Misehok-Schenk hat zu den ursprünglichen Melodien einen drei- oder vierstimmigen Satz komponiert, unter Erhaltung eines gewissen ursprünglichen Kolorits. Außerdem empfielt sie die Hinzunahme von Instrumentarium wie Cymbeln, Gong oder Klangstäbe, um das asistisch anmutende Kolorit noch mehr hervorzuheben.
Bei einigen Stücken ist der Titel übersetzt – wie bei Nr. 7: Namtsho – ein Salzwassersee in Tibet. Einige sind mit einer kleinen Illustration versehen, zum Beispiel das bekannte Sakurah: Unter diesem kurzen Stück ist eine Kirschblüte gezeichnet. Ich vermisse jedoch die Erklärung oder Übersetzung der anderen Titel. Über einem Stück befinden sich asiatische Schriftzeichen. Schön anzuschauen – aber was bedeuten sie?
Aus den Noten lässt sich ohne Umblätterprobleme musizieren und für jeden Spieler ist eine Partitur vorhanden. Ansonsten kommt diese Ausgabe allerdings recht billig daher. Das Umschlagpapier ist so schlecht, dass das Heft sich nicht wie Noten, sondern wie ein Werbeprospekt anfühlt. Die Umschlagseite verziert ein Foto von Bambusstängeln. Bei diesem schlecht vergrößerten Foto fallen einem sofort die erkennbaren Pixel ins Auge. Der Notendruck lässt ebenfalls sehr zu wünschen übrig. Notenhälse und Wiederholungsklammern verschmelzen mit den Taktstrichen. Manche Takte sind vollgestopft mit Noten, andere nehmen eine halbe Zeile Platz ein. „Als Ausgleich“ hat in Nr. 11 der erste Takt auch eine Taktzahl bekommen. Das Oktavierungszeichen der Sopranblockflötenstimmen fehlt. Schade!
Katja Reiser