Ertl, Barbara

Jede Menge Flötentöne!

Die Schule für Sopranblockflöte mit Pfiff, Band 1

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Holzschuh, Manching 2007
erschienen in: üben & musizieren 4/2008 , Seite 61

Nach dem Erscheinen ihrer Altblockflötenschule im Jahr 2004 durfte man besonders gespannt sein auf Barbara Ertls Pendant für die Sopranblockflöte. Die Neuerfindung des Rades ist Ertl mit diesem Werk zwar nicht gelungen – mit der Alblockflötenschule meiner Meinung nach schon (!) –, dennoch ist der Markt der Sopranblockflötenschulen um ein ansprechendes, professionelles, pädagogisch wertvolles, gelungenes Werk reicher. Es ist auch zu berücksichtigen, dass in den vergangenen Jahren viele gute Sopranblockflötenschulen erschienen sind, während man das von Altblockflötenschulen nicht gerade behaupten kann.
Barbara Ertl lebt und arbeitet als freiberufliche Musikerin und Musikpädagogin in Nürnberg. Sie ist Mentorin für Blockflötenmethodik an der Musikhochschule Augsburg-Nürnberg. Ihre Altblockflötenschule enthält einige vorher noch nicht dagewesene pädagogische Highlights (z. B. Doppelzungen- und Intervallübungen). Der nun vorliegenden Sopranblockflötenschule fehlt so etwas. Die Illustrationen wurden wieder von Wolfgang Steinmeyer übernommen und geben dieser Schule ein optisch gelungenes Äußeres.
Die Sopranblockflötenschule beginnt – wie viele andere Schulen auch – mit dem Malen der Flöte, Gräusch- und Klanggeschichten für den Flötenkopf und Artikulationsübungen. Die Artikulationsübungen leiten zum Rhythmus über. Ertl führt zuerst halbe, Viertel- und Achtelnoten ein und erklärt die Notenwerte anhand eines schön gestalteten Bildes mit Tortenstücken. Die ersten Töne sind a’ und c” und es wird mit der Kuckucksterz gespielt. Der nächste Ton ist d”.
Die Noten sind durch den gesamten Band hindurch groß und die Kapitel beinhalten viel Liedmaterial. Dinge, die noch nicht beachtet werden sollen (z. B. Taktangabe und Vorzeichen) sind grau geschrieben; neue Dinge (z. B. Wiederholungszeichen und Viertelpause) rot. Die tiefen Töne und das f’ werden erst relativ spät eingeführt. Dadurch kann die Schule gut für Kinder im Vorschulalter verwendet werden. Die Auswahl der Stücke spricht jedoch durchaus auch Erst- und Zweitklässler an. Neben bekannten Kinderliedern sind Weltmusik und Eigenkompositionen von Barbara Ertl enthalten.
Band 1 behandelt die C-Dur-Tonleiter mit d”, die Notenwerte Achtel, Viertel, Halbe, Dreiviertel und Ganze mit den dazugehörigen Pausenwerten, Wiederholungszeichen, „Da Capo al Fine“ und Fermate. Glücklicherweise verzichtet die Autorin auf das Erwähnen der nun hoffentlich endlich vom Aussterben bedrohten Deutschen Griffweise!
Katja Reiser