Süberkrüb, Almuth

Patternspiele 1

Rubrik: Noten
Verlag/Label: www.sueb.de/almudega, Oberbiel 2007
erschienen in: üben & musizieren 2/2008 , Seite 57

Im Zusammenhang kompetenzorientierten Unterrichtens rückt die Bedeutung eines schrittweisen Aufbaus musikalischer Fähigkeiten mehr und mehr in das Zentrum der musikpädagogischen Diskussion. Die Vorstellung, dass eine systematische Unterstützung der Entwicklung musikalischer Fertigkeiten durch eine sequenzielle Anordnung von Lernschritten zum innermusikalischen Verstehen führt, ist verlockend, birgt aber auch die Gefahr der Vernachlässigung ganzheitlichen Lernens und des Schematismus. Dieser Gefahr ist sich Almuth Süberkrüb bewusst, wenn sie die Übungen mit Patterns als 10-minütige Ergänzung zum Unterricht vorschlägt und bereits im Vorwort ihrer Publikation auf die notwendige lerngruppenorientierte Variation der Vorgehensweise hinweist.
Ziel der Arbeit mit den vorgegebenen Patterns ist es, auf natürliche Weise, analog zum Spracherwerb, ein „musikalisches Vokabular aufzubauen“ (S. 8), um ein kompetentes und verstehendes Musizieren zu fördern. Spiel bedeutet in diesem Zusammenhang experimentelles Erproben und ein Lernen aus den Anregungen der Umgebung. Die Patternspiele ersetzen die oftmals fehlenden musikalischen Umgebungsanregungen und können dementsprechend in jeder Altersstufe eingesetzt werden.
Zunächst findet der Lernprozess über das Hören und Nachsingen statt und führt dann zur Beschäftigung mit Notation und musiktheoretischem Wissen. Die Vorstufe zu den Patternübungen bilden der Aufbau eines Hörrepertoires durch Lieder und Sprechgesänge in unterschiedlichen Tonalitäten und Metren (hierfür werden im Heft beispielhaft Kompositionen von Almuth Süberkrüb und Edwin E. Gordon angeboten) und die Schulung von Bewegungskompetenz als Basis für rhythmisch-metrisches Verständnis (auch hierfür sind bewährte Übungsbeispiele angefügt).
Zentrum der Patternübungen ist die Vermittlung tonaler und rhythmischer Inhalte in zwei getrennten, aber parallelen Lernsträngen. Grundlage für den Aufbau und die vorgegebene günstigste Reihenfolge der Patterns ist die Music Learning Theory von Edwin E. Gordon, deren Stufenabfolge Süberkrüb im zweiten Kapitel ihres Hefts kompakt und prägnant zusammenfasst, ergänzt durch exemplarische Vorschläge zur Verknüpfung der Patternübungen mit weiteren Unterrichtsinhalten und -aktivitäten und zu deren Variation und Ergänzung.
Die im letzten und Hauptteil des Hefts notierten Solopatterns zeigen dann systematisch, mit genauen Angaben zur Durchführung und mit der Nutzung von Differenzierungsmöglichkeiten, die Umsetzung aller Lernstufen mit Dur- und Mollpatterns und Patterns im Zweier- und Dreiermetrum. Diese Patterns stehen damit beispielhaft für die ersten Ebenen der rhythmischen und tonalen Lernsequenzen nach Gordon und können eine Basis bilden für die Arbeit mit Patterns in weiteren Tonalitäten und Metren.
Katharina Schilling-Sandvoß