Tschaikowsky, Peter

Leichte Klavierstücke und Tänze

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Bärenreiter, Kassel 2006
erschienen in: üben & musizieren 1/2007 , Seite 63

Dankenswerterweise hat Bärenreiter die Fortsetzung der vergriffenen, von Peter Heilbut herausgegebenen „Komponisten-Reihe“ übernommen. Es ist immer ein Gewinn, den SchülerInnen ein oder zwei Stücke desselben Komponisten anbieten zu können, wenn sie Interesse oder gar Begeisterung für diesen zeigen. So liegt jetzt neu der Tschaikowsky-Band vor, in schöner und griffiger Umschlaggestaltung.
Im Wesentlichen handelt es sich bei den Stücken um eine Auswahl aus dem Jugendalbum op. 39, bewährte und beliebte Stücke, über deren leichte Spielbarkeit, wie es der Titel verspricht, sicher diskutiert werden kann. „Die neue Puppe“ oder „Die kranke Puppe“ sind z. B. leichter zu erarbeitende Stücke, auch das geniale „Ein Bauer spielt auf dem Akkordeon“.
Der Verlag ist sich, wie die Bemerkung über das „teilweise sehr anspruchsvolle Klavierwerk“ Tschaikowskys zeigt, über das Problem des „leicht“ natürlich klar; umso mehr kann man begrüßen, dass er aus den Jahreszeiten einige Stücke heranzieht. Zeigen sie doch so vielerlei Facetten des Ausdrucks und der Spieltechnik auf, dass SchülerInnen sie durchaus zunächst auf dem Weg des Zuhörens kennen lernen können. Das „Weihnachtsstück“ (Dezember) bietet sich hier (wegen der darin ausgedrückten Freude) an.
Doch zurück zu den leicht spielbaren und kostbaren Miniaturen: Die vierhändig bearbeiteten Russischen Volkslieder bieten sowohl im Primo- wie auch im Secondo-Teil leicht zu Erarbeitendes. Hier hätte ich mir eine reichere Auswahl gewünscht. Die Nummern 1 bis 5, 7 bis 10 und weitere wären günstig in der Primo-Lage, 10, 13, 31 im Secondo-Part.
Ein besonders klavieristisches, die SchülerInnen ansprechendes Stück ist Nr. 18 „Unterm grünen Apfelbaume“. Nicht ganz verständlich sind die drei zur Zweihändigkeit reduzierten Stücke. Im Ganzen gesehen sind diese Lieder eine Fundgrube für das Kennenlernen von Liedern aus einem anderen Land, das uns immer wieder herausfordert, fremdartige Phrasenzusammenhänge zu erkennen und zu gestalten.
Die Fingersätze sind sorgfältig auf die Artikulation abgestimmt und einleuchtend. Sehr angenehm ist das klare Notenbild, das Inhaltsverzeichnis auf der zweiten Umschlagseite ist sehr praktisch!
Jutta Schwarting