Fabig, Jörg
Anstoß, Groove, Break
Elementare Rhythmusarbeit mit heterogenen Großgruppen
Das Aufgabenprofil von Musikschulen hat sich entscheidend verändert, um sich den Umwälzungen im Bildungssektor anzupassen. Viele Instrumentallehrkräfte verbringen heute einen großen Teil ihrer Arbeitszeit in allgemeinbildenden Schulen. Musikalische Angebote existieren in inhaltlicher und organisatorischer Vielfalt: Singklassen, Streicherklassen, Bläserklassen und natürlich die Arbeit mit Rhythmusinstrumenten. Für letztgenannten Bereich stellt Jörg Fabig Ideen vor, die sich als zielführend, sinnstiftend und effektiv bewährt haben. Die vorgestellten Konzepte lassen sich mit leichten Modifikationen auch auf die Arbeit in anderen Altersgruppen transferieren.
Im Unterschied zum „klassischen“ Instrumentalunterricht haben wir es mit einer oft sehr heterogenen Großgruppe zu tun. Unweigerlich wird es Kinder mit unterschiedlich schneller Auffassungsgabe und unterschiedlich langer Konzentrationsfähigkeit geben. Um Unruhe und ein „Ausklinken“ der schwächeren Gruppenmitglieder aus der Gruppe zu verhindern, ist eine gut durchdachte Stundenstruktur hilfreich. Eine Unterrichtseinheit von 45 Minuten sollte sich in mindestens drei, besser vier unterschiedliche Phasen gliedern. Auch die Gestaltung des Unterrichtsraums spielt eine große Rolle und sollte Phasenwechsel ohne große Umbauten ermöglichen. Die Instrumente werden in einem Teil des Raums in einem Halbkreis angeordnet, in einem anderen Teil sollte Platz für einen Stuhlkreis und/oder die Arbeit an Tischen mit Blick zur Tafel (oder einem Whiteboard, Flipchart etc.) sein.
Initialphase – Bodypercussion und nonverbale Kommunikation
In der Initialphase sitzen die Gruppenmitglieder im Kreis und haben die Instrumente nicht in Griffweite. Nach einer kurzen ritualisierten Begrüßung klatsche ich einen Rhythmusbaustein (siehe Kasten auf Seite 35) einmal vor, die Gruppenmitglieder klatschen ihn einmal nach. Ich schließe ohne Pause den nächsten Rhythmusbaustein an (vorklatschen – nachklatschen) und steigere ganz leicht den Schwierigkeitsgrad, insgesamt etwa drei Minuten lang.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 6/2017.