Korthals, Christian
Around the Globe
9 Saxophone Duets, Saxophone 1/Saxophone 2/Tenorsaxophone 2 in B/Partitur
Sehr ambitioniert, nicht immer leicht zu spielen sind die neun Saxofonduette von Christian Korthals. Der 1978 in Nürnberg geborene Autor, der in Köln und Berlin Saxofon unterrichtet und Workshops erteilt, hat sich mit seiner Musik für Saxofon bereits einen Namen gemacht.
Die vorliegenden Duette, mit denen er dem Titel nach zwei SpielerInnen rund um den Erdball führen will, reichen, so der Autor, „von neo-mittelalterlichen Klängen bis zum Calypso, von Spanien über den Balkan bis nach Argentinien und von Klassik und Romantik bis zu Blues und Jazz“. Sie fordern SaxofonistInnen „durch rhythmische und stilistische Vielfalt und erweiterte Spieltechniken“.
Insbesondere beim letzten und anspruchsvollsten Stück mit dem Titel Wolke und auch schon zuvor in Nr. 6 (Chocolate con Churros) laden Akkordsymbole zur Improvisation ein. Vom Schwierigkeitsgrad aufsteigend angeordnet beginnt die Sammlung mit Ping Pong und Meditation (drei Sterne von neun möglichen). Diese sind bereits spielbar ab dem zweiten Jahr. Es folgen die weiteren Stücke in Dreierschritten bis hin zu sechs Sternen. Die Stücke decken nach Aussage des Autors „die wichtigsten allgemein-musikalischen und saxophonspezifischen technischen Probleme ab“.
Die späteren Stücke, in die beispielsweise binäre und ternäre, metronomische sowie agogische Auffassung mit einflossen, reichen bis zum Hochschulniveau. Ferner gehören ungerade Taktarten und Polyrhythmik, spezielle Artikulationsarten, Fingertechnik sowie Spezialeffekte zu den gezielten Herausforderungen. Dabei ist es zum Teil das schnelle Tempo, das die Stücke noch schwieriger macht.
In Nr. 8 (Balkan) teilt sich der Rhythmus des 8/8-Takts sehr reizvoll in zwei mal drei Achtel und einmal zwei Achtel mit jeweiliger Betonung auf der ersten Achtel; jedoch ist die rhythmische Einteilung des 8/8-Takts nicht ganz korrekt geraten, da dieser nicht einfach nur geradlinige acht Achtel hat, was in dieser Notation einem 4/4-Takt entspräche.
Damit SchülerInnen mit verschiedenen Saxofonen zusammen musizieren können, gibt es eine Alternativstimme. Zunächst geht Korthals fast durchgängig von zwei Saxofonen gleicher Stimmung aus. Eine eigens eingerichtete Tenorsaxofonstimme, falls nur ein Es-Altsaxofon vorhanden ist, belebt das Ganze und bringt eine neue Farbe dazu. Darüber hinaus besetzte er die Fantasie 52 originär mit dem seltenen Sopran- und einem Baritonsaxofon.
Nach einer kleinen Einführung zu Beginn der Partitur stellt Korthals jedes Stück mit seinen jeweiligen Schwerpunkten einzeln vor. Daraufhin gibt er Tipps zur Artikulation, zu Tempo und Rhythmus und nicht zuletzt zur Interpretation. Wer nicht mehr weiterkommt, kann unter einem Link Bonus-Material herunterladen, sich beispielsweise Audioaufnahmen aller Stücke anhören oder den Autor kontaktieren.
Werner Bodendorff