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Bork, Magdalena / Michaela Hahn

Bühne als Ziel

An vielen Musikschulen in Österreich gehören Auftrittserlebnisse zum festen Bestandteil des Unterrichts

Rubrik: musikschule )) DIREKT
erschienen in: üben & musizieren 3/2018 , musikschule )) DIREKT, Seite 02

Gelungene Auftritte auf großen Bühnen oder in spannenden Konzertformaten prägen die Entwicklung junger musika­lischer Talente. Intensive Vorbereitung, Kontaktaufnahme mit einem aufmerk­samen und begeisterten Publikum und schließlich positive Rückmeldungen nach dem Auftritt sind die Hauptingredienzen im Leben junger MusikerInnen.

Szene 1: Vorspielstunde

Im Vorspielraum der Musikschule ist es heute besonders heiß und eng, die Stimmung spürbar angeregt: Das monatliche Klassenvorspiel steht an! Der zwölfjährige Max übt an seinem Programm schon länger, heute fühlt er sich vorbereitet genug, um mit sich selbst die Wette abzuschließen, ganz ohne Fehler vorzuspielen. Als wäre das nicht schon Herausforderung genug, teilt er seiner Mutter noch im Auto stolz mit, dass er sich melden wird, um als Erster dran­zukommen: Mit kalten Händen drauflos spielen – das sei doch eine gute Übung, und eingespielt sei er eh schon.
Max hebt die Geige ans Kinn, schaut ein letztes Mal in die Runde der vielen Augen, die ihn ganz nah anschauen (er wird später sagen: anstarren) und legt los… Das Musizieren macht ihm heute sichtlich Spaß, der erste Satz ist ihm völlig mühelos gelungen und selbstbewusst erklungen. Im innigen zweiten Satz macht er die Augen zu und spielt ruhig und berührend seine Melodien, im dritten Satz kann er seine ganze Virtuosität unter Beweis stellen – Max legt heute viel schneller los, als er eigentlich geplant hat, bleibt aber dabei: Hier kann er was riskieren und schauen, was aus seiner Geige und seinen Fingern alles so rauszuholen ist. Nach dem letzten Ton, den er mit einer großen Geste hinfetzt, jubeln seine KollegInnen auf – der Spaß hat sich übertragen, die Lehrerin und Korrepetitorin wechseln erleichterte und zufriedene Blicke. – –

Szene 2: Der große Auftritt

Die 17-jährige Julia, heute in einem wunderschönen bodenlangen Kleid, betritt betont langsam und stolz die Bühne – gerade vor drei Wochen hat sie einen Workshop besucht in ihrer Musikschule, in dem die TeilnehmerInnen ihre Auftritte auf Video bewerten durften – als ein Modul des Talenteförderprogramms, für das sich Julia vor einem Jahr qualifiziert hat. Auch wenn die Situation jetzt ganz anders ist, ihr Herz nun wirklich aufgeregt schnell schlägt und sie an ihren kalten Händen einen leichten Schweißfilm spürt, weiß sie noch, was sie sich damals vorgenommen hat – langsam bewegen und lächeln: Es sieht besser aus nach außen und soll sie vor allem im Inneren beruhigen…
Das Bühnenlicht des Brucknerhauses Linz blendet sie. „Gar nicht schlecht“, denkt sie sich, „dann muss ich all die vielen Menschen nicht sehen, die so erwartungsvoll dasitzen.“ Julia, Bundessiegerin in ihrer Altersklasse, hat sich gegen die besten PianistInnen ihres Landes durchgesetzt, und darf sich heute mit einem großen Solokonzert präsentieren. Die Probe ist sehr gut gegangen, das Orchester – lauter Erwachsene – hat sie warm begrüßt. Und trotzdem: Die Aufregung wird immer größer, Julia versucht, noch langsamer zu gehen, lässt sich viel Zeit, den Hocker auf ihre Höhe zu dre­hen, wischt sich den kalten Schweiß mehr­mals von den Händen, am Ende wischt sie mit dem Tuch über die Tastatur des einladend glänzenden Bösendorfers. Julia spürt ihre Freunde, Verwandten, den Lehrer und all ihre MitschülerInnen im Publikum, die extra gekommen sind – sie muss sehr gut spielen, ihr Bestes geben! Diesen Druck kennt sie nur zu gut, aber sie weiß, was zu tun ist: „Einfach nur Spielen“ denken…
Dort im Brucknerhaus gelingt es ihr tatsächlich wieder, die Aufregung zu überwinden, in die Musik reinzukommen und mit den Tönen, die sie mit ihren trainierten Fingern dem Instrument entlockt, zu verschmelzen. Beim Runtergehen von der Büh­ne denkt sie, dass sie wiederkommen will, und sie spürt, dass sie es auch wird. – –

Bühne als intensive Begegnung mit Kunst und mit sich selbst

Liest man diese fiktiven Geschichten, die aus authentischen Gesprächen mit jungen MusikerInnen entstanden sind, fällt die Intensität des Erlebens und die Vielfältigkeit der Themen, die ein Bühnenerlebnis bietet, besonders auf. Und so ist der Bühnenauftritt einer jungen Musikerin oder eines jungen Musikers vor allem das: die Möglichkeit, sich unter diesen besonderen Umständen zu erleben und zu erfahren. Oder in den Worten von Konrad Paul Liessmann ausgedrückt: durch Kunst eine existenzielle Erfahrung zu machen.1
Zur Entwicklung junger InstrumentalistInnen gehören Bühnenerlebnisse von Anfang an dazu, die neben der täglichen Beschäftigung mit dem Instrument und den Werken einen weiteren Boden bieten, um sich als MusikerIn zu erproben – und dadurch Wesentliches zu lernen. Ist dieser Boden vielfältig und lernen die Talente möglichst viele unterschiedliche Bühnen kennen, erweitern diese Erfahrungen ihr künstlerisches und persönliches Potenzial.
Jene jungen MusikerInnen, die in ihrer Ent­wicklung als besonders schnell und motiviert wahrgenommen werden und deren „Talent“ als Potenzial identifiziert wird, das durch Förderung zur Entfaltung gebracht werden soll, scheinen tatsächlich alle Arten von Bühne zu suchen, zu wollen und – das vielleicht auffälligste Merkmal hochbegabter MusikerInnen – zu genießen. Diese MusikerInnen erleben die Bühne als weiteren Lernort ihrer musikalischen Biografie, als Ort, an dem sie ihr individuelles musikalisches Ich vielfältig und in Verbindung mit echtem Publikum erleben können. Sie nutzen die Bühne als einen weiteren und durch den Live-Charakter auch erweiterten Begegnungsort mit Kunst.

Bühnenerfahrungen von Anfang an

Regelmäßige Auftritte sind von Anfang an in den Musikschulunterricht zu integrieren. Im Unterschied zur Pflichtschule zielt der Unterricht an der Musikschule auf die öffentliche Aufführung. Am Ende des Lernens steht in der Regel die publikumswirk­same Präsentation der Lernergebnisse. So fordert es der Lehrplan für österreichische Musikschulen.2
Damit aber junge MusikerInnen auf der Bühne stehen und das Publikum begeistern können, bedarf es sehr viel an Vorbereitung und Unterstützung. Zunächst bereiten die Lehrenden die jungen MusikerInnen gezielt auf den Auftritt vor. Nicht nur musikalisch-künstlerische, auch mentale und psychologische Aspekte sind wesentliche Bestandteile im Unterricht. Der persönliche Umgang mit Lampenfieber, Konzentrationsübungen, Entspannungstech­niken sowie das Bewusstsein für körper­liche Ausgleichsbewegung sind hilfreiche Mittel in diesem Prozess. Die SchülerInnen profitieren hier insbesondere von der Erfahrung der Lehrenden, die selbst als MusikerInnen damit umzugehen gelernt haben. Die jeweils individuell passende und optimale Vorbereitung herauszufinden, bedarf viel Zeit und (Selbst-)Erfahrung von beiden Seiten. In kleineren Vorspielen an der Musikschule kann der Ernstfall aber von Anfang an erprobt und erste Erfahrun­gen können gesammelt werden.
Neben dem Musikschulunterricht unterstützen und begleiten auch Eltern und Familien den kommenden Auftritt: vom Zuhören beim Üben bis hin zu privat organisierten Hauskonzerten. Beim Auftritt selbst sind fast immer Familienmitglieder anwesend – zur praktischen (Fahrdienst) und ideellen (Mitfiebern) Unterstützung.

Bühnen als Orte der Selbstevaluation

Die Bühne als Ort, an dem live musiziert wird, wo die Werke von vorne bis hinten durchgespielt werden und wo der geschützte Klassenraum gegen einen öffentlichen Raum ausgetauscht wird, bietet die Möglichkeit, das Erlernte in einem anderen Setting, in der „Ernstsituation“ eines Live-Auftritts auszuprobieren. Der Lerneffekt wird hier merklich verdichtet – die Frage nach dem „Wo stehe ich“ quasi öffentlich ausgetragen. Mit einer positiven, wertschätzenden Haltung der ZuhörerInnen ermöglicht dieser öffentliche Raum dem Schüler oder der Schülerin eine persönliche Evaluation: Was ist mir gelungen, wo will ich noch weiterkommen, was habe ich mit meinem Spiel erreicht?
Junge MusikerInnen scheinen oft kaum von Bühnenängsten oder Auftrittsstress betroffen zu sein. Ja, auch sie spüren den Druck, nehmen die Aufmerksamkeit und den Fokus des ganzen Saals auf sich wahr und sind aufgeregt, wenn sie die Bühne betreten. Jedoch scheint ihr Vertrauen in das eigene Spiel, in die Musik, in das Gelingen ihres Auftritts größer zu sein als die Aufregung. Bühne bedeutet in ihrem Verständnis keine Endstation, und so ist auch ein gelegentliches „Versagen“ vor allem eins: die Möglichkeit, es nächstes Mal besser zu machen. Das erinnert an das Phänomen der Resilienz und wird von den MusikerInnen selbst als Fähigkeit benannt, auch mit gelegentlichen Misserfolgen umgehen zu können und aus ihren Fehlern so selbstkritisch wie kenntnisreich zu lernen und sich vor allen Dingen nicht von ihnen fertigmachen oder gar abhalten zu lassen.

Rollen und Aufgaben der Institutionen

Neben der intensiven fachlichen und persönlichen Vorbereitung der jungen MusikerInnen sind auch Bühne und Publikum wesentliche Faktoren für den Erfolg eines Auftritts – und diese müssen bereitgestellt werden. Hier kommen die Institutionen ins Spiel, an erster Stelle natürlich das jeweilige Ausbildungsinstitut. Musikschulen bieten den jungen Talenten zahlreiche Möglichkeiten, ihre erarbeiteten Werke zu präsentieren. Je nach Standort gibt es für junge MusikerInnen viele verschiedene klei­nere und größere Konzerte zu spielen: solistisch, vor allem aber auch kammermusikalisch und in verschiedenen Ensembles. Zu den besonderen Erlebnissen zählen Orchesterauftritte, die die Erfahrung bieten, sich als Teil eines Ganzen zu erleben und in einer großen Gemeinschaft mit Ernsthaf­tigkeit und Zielstrebigkeit zu arbeiten.
Durchschnittlich 55 Veranstaltungen veranstaltet eine österreichische Musikschule pro Jahr. Damit bekommen junge MusikerInnen wöchentlich eine Auftrittsgelegenheit. Immer häufiger werden auch ungewöhnliche Orte für musikalische Auftritte genutzt: in der Innenstadt, in Geschäften oder auf Burgen und Schlössern.
Auch die österreichischen Musikschulwerke der Bundesländer – also die Dachorganisationen, die alle Musikschulen des jeweiligen Bundeslandes verwalten – sehen es als ihre Aufgabe, herausragende Talente durch landesweite Auftritte zu fördern. Sie veranstalten eigene Konzerte und suchen neue Wege, um die jungen Talente an den professionellen Konzert- und Veranstaltungsbetrieb heranzuführen. Kooperationen mit Kulturbetrieben bieten dem Nachwuchs Bühnen und stärken zugleich das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Talente, die so viel Arbeit in den Ausbau ihrer Fertigkeiten stecken.
Neue Wege werden teilweise auch im professionellen Veranstaltungsbetrieb eingeschlagen. Nicht nur spannende Aufführungsorte, auch innovative Formate sind im Kommen. Hier ist insbesondere der recht junge Bereich der Musikvermittlung zu nennen, der für eine Brücke zwischen Musik, KünstlerInnen und Publikum sorgt.

Zu Besuch in der Franz Schmidt-Musikschule in Perchtoldsdorf

Ein kalter Samstagabend in der Marktgemeinde unweit von Wien, die trotz der Ein­wohnerzahl von 14000 ihren dörflichen Charakter bewahrt hat. Dutzende Menschen, warm eingepackt in ihre Mäntel, stehen vor dem Eingang zur „Burg“, deren Ursprünge bis ins Jahr 1000 zurückgehen. Der neu renovierte Burgsaal beherbergt mehr als 400 ZuschauerInnen. Im Foyer bemerkt man sofort, dass es sich um einen besonderen Termin handelt: Festliche Kleidung dominiert das Bild. Dass viele schon vor einer Woche hier waren, erfährt man aus den Bemerkungen: Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich hat die Woche zuvor sein traditionelles Neujahrskonzert hier gespielt. Heute ist die Musikschule dran: Es spielt das Franz Schmidt-Sinfonieorchester, bestehend aus Lehrenden der Musikschule, fortgeschrittenen SchülerInnen und einigen professionellen MusikerIn­nen aus der Gemeinde, die der Musikschule verbunden sind.
Ein buntes Bild bietet sich dar: Von der 14-jährigen Querflötistin bis zum 60-jährigen Geiger sind alle Generationen vertreten und wirken routiniert oder auch ein wenig aufgeregt. Beim einen oder anderen Pult kann man aufmunternde Blicke der Lehrenden zu ihren SchülerInnen bemerken. Mit dem berühmten Walzer Hereinspaziert von Carl Michael Ziehrer beginnt das Neujahrskonzert 2018, und schon nach den ersten Takten ist man wie gebannt von der Energie, der Spannung, aber auch der Qualität dieses Schulorchesters. Nach dem Walzer folgt das erste Stück mit Solisten – wie jedes Jahr singen eine Sopranistin und ein Bariton. Oft sind es Musikschullehrende oder Freunde, die durch ihr Mitwirken die Wichtigkeit des Events noch unterstreichen.
In der Pause wird der erste Konzertteil bei Wein und Brötchen ausgiebig besprochen. Einige der jungen MusikerInnen verlassen die Garderobe, um schon erstes Lob der zuhörenden Eltern und Verwandten abzustauben. Ein junger Trompeter ist gar nicht zufrieden mit seiner Leistung. „Das gibt’s ja nicht, bei der Probe hat’s immer geklappt! Im zweiten Teil muss es einfach ge­hen“, spricht er sich selbst Mut zu. Die Oma beteuert, dass sie gar nichts vom Fehler gehört habe und bewundert den neuen, ext­ra fürs Konzert gekauften Anzug.

Die Kunst erfordert, heute mehr denn je, das Eintauchen in eine andere Welt, eine Welt, in der es um Genauigkeit, Aufmerksamkeit, Konzentration, ­Hingabe, Anstrengung und Selbstvergessenheit geht, um Haltungen also, die querstehen zu jener Mischung aus Bequemlichkeit und Egomanie, zu der wir ansonsten angehalten sind.3

Musikschulleiterin Maria Jenner steht trotz Stress – schließlich spielt sie selbst auch mit – für ein Interview zur Verfügung. Uns interessiert die Zielsetzung der Musikschule mit diesem doch sehr aufwändigen Konzert. „Dieses Orchester bietet unseren fortgeschrittenen Schülern die Möglichkeit, professionelle Orchestererfahrung zu sammeln. Für viele ist es eine große Ehre, hier erstmals aufzutreten. Für andere ist es ein Pflichttermin, auch wenn sie die Musikschule schon vor einigen Jahren verlassen haben. Wichtig ist mir, unseren Schülern durch das Miteinander trotz unterschiedlicher Erfahrungslevels herausfordernde und dennoch geschützte Auftrittserlebnisse zu ermöglichen. Nicht nur die Lehrenden, auch die Schüler untereinander unterstützen die ,Frischlinge‘. Bei allen pädagogischen und sozialen Zielsetzungen steht trotzdem das Event selbst im Zent­rum. Es ist eine große Chance, aber jedes Jahr auch eine Herausforderung, dass unser Neujahrskonzert ein musikalischer Höhepunkt im Kulturprogramm der Gemeinde wird.“
Maria Jenner berichtet weiter von den zahlreichen Klassenabenden und Vorspielstunden, bei denen sich jeder selbst eintragen kann, und auch von fächerübergreifenden Projekten bis hin zu Themenkonzerten. Den Lehrenden sei es wichtig, nicht nur solistische Möglichkeiten zu bieten, sondern allen SchülerInnen auch das gemeinsame Musizieren näher zu bringen – einerseits in den Musikschulensembles und -orchestern, andererseits in den Kulturvereinen vor Ort, z. B. in einer der drei Blasmusiken. So gibt es zahlreiche Ensembles, von der Volksmusik, die beim Adventsmarkt oder bei den Heurigen spielen, bis zu Bandauftritten, die von MusikschülerInnen dann auch schon selbst „an Land ge­zogen“ werden. Die Musikschule wird nicht nur von ihrer Trägerin, der Gemeinde, angefragt. Auch Private oder Firmen finden den Kontakt. So öffnet die Musikschule ihren SchülerInnen Türen und bietet ihnen die Möglichkeit, mit ihrer Musik schon außerhalb der Musikschule erstes Geld mit einem „Gig“ zu verdienen und sich damit in der Rolle eines Profis auszuprobieren.
Die Mutter des Kontrabassisten, die zum Gespräch dazukommt, erzählt lachend, dass ihr Sohn die beim Weihnachtsmarkt ersten selbstverdienten 20 Euro in einem Bilderrahmen über seinen Schreibtisch gehängt habe. Ein Vater berichtet, dass sein Sohn, ursprünglich Schlagzeuger, mit seinen Freunden eine Band gegründet habe und kurzerhand auf Gesang gewechselt sei, da sein bester Freund auch Schlagzeuger sei. Nun organisiere er die Auftritte und verhandele auch das Honorar für alle. Als der Schlagzeuger einmal krankheitshalber ausgefallen sei, habe er die jüngere Schwes­ter engagiert, die bei dieser Gelegenheit „um einen halben Kopf gewachsen ist“.
Doch zurück zum zweiten Teil des Neujahrskonzerts. Er startet ganz virtuos mit dem jüngsten Solisten des Abends: Leonhard, ein hochbegabter zehnjähriger Geiger, spielt mit dem Orchester den Bolero aus der Scène de Ballet von Charles-Auguste de Bériot. Beim tosenden Applaus fällt das Orchester spontan mit ein – man spürt, dass hier einer von ihnen vor den Vorhang geholt wird. Nach dem offiziellen Programm spielt das Orchester noch zwei mit­rei­ßen­de Zugaben und man spürt die Freude, dass alles gutgegangen ist.
Bürgermeister und Kulturreferatsleiterin überreichen symbolisch Geschenke an Dirigent, Konzertmeister und die SolistInnen. Dieser Termin sei ein Pflichttermin, allerdings ein angenehmer, wie sie lächelnd anmerken. Der Stolz in ihren Worten ist nicht zu überhören: „Wir sind glücklich, dass wir die Musikschule haben.“

1 vgl. Konrad Paul Liessmann: „Und mehr bedarfs nicht – Über Kunst in bewegten Zeiten“, Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele 2016, www.salzburgerfestspiele.at/blog/entryid/691 (Stand: 12.3.2018).
2 Konferenz der österreichischen Musikschulwerke (KOMU): Lehrplan für Musikschulen. Allgemein pädagogisch-didaktisch-psychologischer Teil, Punkt 7, 2009.
3 Liessmann, a. a. O.