Cornick, Mike

Clever Cat at the Seaside

Muntere Schüler–Lehrer–Duette für den frühen Klavierunterricht, mit CD

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Universal Edition, Wien 2009
erschienen in: üben & musizieren 5/2010 , Seite 59

Dass Lehrkräfte und SchülerInnen gemeinsam musizieren, ist in vielen Unterrichtswerken zur Selbstverständlichkeit geworden. Was diesen Band davon unterscheidet, ist das konsequente Lernen durch Nachahmung. Der Band richtet sich an etwas fortgeschrittene AnfängerInnen. Vorwiegend bewegen sich die Stücke in C-Dur, F-Dur und G-Dur mit den entsprechenden Molltonarten.
Die Stücke sind stilistisch und musikalisch einfach und populär gehalten sowie übersichtlich und recht klar gegliedert. Die Lehrerin spielt z. B. beidhändig in Takt 1 und 2 in der Secondo- oder Primo-Lage eine Begleitung mit einem Melodiepattern, woraufhin der Schüler nur diesen Melodiepattern oktaviert und einhändig in Takt 3 und 4 nachspielt. Daraufhin spielt die Lehrerin wieder in Takt 5 und 6 einen neuen Pattern, der wiederum in Takt 7 und 8 vom Schüler oktaviert gespielt und von der Lehrerin begleitet wird. Allerdings dürfte es AnfängerInnen nicht immer leicht fallen, nach Gehör oder durch Mitlesen des Notentextes den richtigen Einsatz zu finden.
Dem Heft liegt eine CD mit jeweils einer Vollversion und einer Play-Along-Version bei. Leider ist die CD alles andere als eine Bereicherung. Die Stücke, die für Klavierunterricht und Bühne konzipiert sind, wurden dort offensichtlich nur mit elektronischen Instrumenten eingespielt. Sie verfügen außerdem über keinerlei differenzierte musikalische Gestaltung, nicht einmal dynamische Abstufungen sind zu verzeichnen. Auf der Play-Along-Version wurden dann zwar meist Klaviersounds verwendet, dennoch ist die CD derart kitschig und unmusikalisch, dass von einer Verwendung im Unterricht oder zu Hause dringend abgeraten werden muss.
Ansonsten ist Lernen über Vor- und Nachspielen eine bekannte und probate Methode im Instrumentalunterricht, die eigentlich der Stückerarbeitung, dem Improvisations- und Imitationsspielen und generell der Schulung des Spielens nach Gehör dienen kann. Zur Verwendung der Stücke möchte ich daher Folgendes anmerken: Da sich die Schülerstimme auf einzelne zu imitierende Melodiepatterns beschränkt, die einhändig nachgespielt werden, gefolgt von Pausentakten, ist der Nutzen der Stücke musikalisch und spielerisch für das Üben zu Hause stark eingeschränkt.
Zu empfehlen wäre, den Einsatz auf ein gemeinsames Musizieren in Unterrichtssituationen zu beschränken. Da wiederum können die Stücke eine schöne und sinnvolle Unterrichtsbereicherung sein. Die einzelnen Patterns sind rhythmisch zumindest nicht ganz unkompliziert, weshalb SchülerInnen in diesem Unterrichtsstadium längst in der Lage sein dürften, beidhändige, klangvolle kleine Stücke zu spielen – auch im kammermusikalischen Kontext.
Sibylle Nowak

Page Reader Press Enter to Read Page Content Out Loud Press Enter to Pause or Restart Reading Page Content Out Loud Press Enter to Stop Reading Page Content Out Loud Screen Reader Support