Kleinbub, Wieland

Die Traumschule

Ein Mini-Musical zur Schul­einführung, Klavierauszug/ Offene Notendateien zur Erstellung eines eigenen Arrangements/CD

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Fidula, Boppard 2014
erschienen in: üben & musizieren 6/2014 , Seite 54

Wie könnte die perfekte Schule aussehen? Was ist eine Traumschule für LehrerInnen und Schü­lerInnen? Dieses Mini-Musical gibt Anregungen, wie so eine Schule aussehen könnte. In vier Szenen wird die Geschichte von der Einschulung über das Entdecken der Schule bis hin zu einem Klassentreffen viele Jahre später erzählt.
Caroline und Maja kommen an ihrem ersten Schultag auf die Bühne und haben sehr unterschiedliche Erwartungen an das, was kommen wird: Leistungsdruck oder selbstbestimmtes Lernen und eigene Erfahrungen? Die Mitschüler Kai und Oliver sehen wir in der nächsten Szene beim Fußballspiel, bevor sie sich aufmachen, die Schule zu ent­decken. Hinter verschiedenen Türen gibt es tatsächlich so einiges Spannendes: Per Zug geht es durch die Geschichte, um Politik und Gemeinschaft wirklich hautnah zu erleben, dann folgt der Sportunterricht im Stadion und zu guter Letzt der Musiksaal. Nach einem Zeitsprung treffen sich die beiden Jahre später auf der Straße wieder, bevor sie gemeinsam zum Klassentreffen gehen, wo sie auch auf ihren Lehrer treffen und gemeinsam noch einmal auf die Traum-Schule zurückblicken.
Dass nicht alles so fantastisch sein kann, wie zuvor geschildert, wird spätestens dann deutlich, wenn sich zeigt, dass der Traum tatsächlich nur ein Traum war – im Erschöpfungsschlaf nach dem Fußball. Was bleibt, sind traumhafte Ideen von individuellem Lernen, engagierten LehrerInnen, Methodenvielfalt und begeisterten SchülerInnen.
Dramaturgisch greift das Musical sehr schön die Einschulungssituation auf. Dabei ist es egal, ob es sich um den ersten Tag an der Grundschule oder an einer weiterführenden Schule handelt. Mit kurzen Dialogen und beschrifteten Schildern kann man dem Geschehen ganz einfach folgen. Die Szenen sind extra so gebaut, dass sie auch einzeln oder über einen Einschulungstag verteilt aufgeführt werden können. Wunderbar wird das Musical in die Veranstaltung mit eingebunden, wenn beispielsweise die vier ersten SchauspielerInnen sich von der Bühne in den Zuschauerraum setzen, um dem Schulchor zu lauschen.
Passend sind Szenen und Musik also auf jeden Fall. Vielleicht braucht es aber für die rhythmisch sehr anspruchsvollen Lieder doch mehr als die eine, vom Autor und Komponisten vorgeschlagene Probe. Auch die Melodie betreffend haben es einige Stücke in sich. Unter diesem Aspekt eignet sich das Musical eventuell doch eher für die Begrüßung an einer weiterführenden Schule.
Es wird vom Autor ausdrücklich begrüßt, dass Texte und Szenen verändert und der entsprechenden Situation angepasst werden – so eignet sich das Buch mit CD hervorragend, um auch mit Kindern im Erarbeitungsprozess zu diskutieren, was eine gute Schule für sie ausmacht.
Judith Ph. Franke