Christa, Klaus

Eine seelische Heimat für junge Menschen

Das Mangaung String Program gibt den Kindern südafrikanischer Townships neue Hoffnung

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 2/2012 , Seite 41

Um 13:30 Uhr füllt sich der Hof des Unterrichtsgebäudes des Mangaung String Programs: Ein lebendiges Treiben entfaltet sich, es wird gegeigt, gesungen oder gespielt. Das Projekt bietet unterprivilegierten Kindern in den Townships und der Umgebung von Bloemfontein (Südafrika) die Chance, ein Streichinstrument zu erlernen und in Streichorchestern zu musizieren. Unterrichtet wird in den Sprachen der Region, Sesohto und Xhosa. Die jüngeren Kinder werden in größeren Gruppen mit bis zu 20 SchülerInnen unterrichtet. Nur so kann jedem Kind die Chance gegeben werden, mit einem Streichinstrument in Kontakt zu kommen. Erst bei den Älteren kann Einzelunterricht angeboten werden. Mittlerweile unterrichten auch einige junge Erwachsene, die selbst durch das Programm gegangen sind. Sie bringen sich auch als Geigenreparateure und Busfahrer ein.
Tatsächlich stellen Busse die wichtigsten Hilfsmittel dar: Da in den Townships Südafrikas kein öffentlicher Nahverkehr existiert, sind sie die einzige Chance für die Kinder und Jugendlichen, ins Musikon, das Unterrichtsgebäude, zu gelangen. Bei den Busfahrten durch die Townships erlebte ich Momente eigenartiger Poesie: Die Fröhlichkeit der jungen Menschen im Bus, das Licht der untergehenden Sonne und all die vielen Menschen, die zu Fuß nach Hause streben, gaben diesen Straßenzügen (wobei von einer „Straße“ nicht die Rede sein konnte) eine eigenartige Schönheit.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 2/2012.