Elefant Willibald und seine Freunde

In Zusammenarbeit mit Volker Rausenberger entstand Christian Billians Elefant Willibald und seine Freunde, der mit 37 bewegungsbetonten Spielstücken aufwartet. Mit einer Portion musique concrète auf dem Akkordeon unter Einbezug körpereigener Instrumente wurde eine Vielfalt von Koordinationsaufgaben entwickelt, die sich im Rahmen von Tiergeschichten klanglich interessant erfüllen. Die kleinen Kompositionen sind, obwohl sie gerade hinsichtlich des körperlichen Zusammenwirkens auch ihre Tücken haben, für den frühen Anfang auf dem Einzeltonakkordeon (Akkordeon mit Manual 3) geschrieben.
Mit der flachen Hand auf den Balg klopfen, mit der Ferse stampfen, Luftknopf samt Balg betätigen, Tasten/Knöpfe betätigen ohne Spielwind, Cluster und weiteres bieten eine altersadäquate Palette von Geräusch- und Klangfarben in grundsätzlich einfach zu erfassenden, jedoch durchaus Geschick erfordernden Rhythmen. Mitzusprechende, meist aber mitzusingende Texte komplettieren den differenzierten körperlichen Einsatz.
Die frühe Einführung der Vierteltriole noch vor der leichteren Achteltriole und einige wenige problematische Textzuordnungen fielen bei der Durcharbeit auf. Das Zeichen zur Luftknopf-Balgbetätigung ähnelt bei längerer Dauer mit Notenhälsen dem Achtelbalken. (Vom „Dickbalken“ abgesetzte Hälse wären ein Vorschlag.) Aus den gelungenen Kompositionen ragen vor allem der Teppichklopfer und – mit wohligem Klangergebnis – Willibald im Hubschrauber heraus. Große Notierung und beeindruckende Illustrationen von Lola Renn reizen zum Körper-Geist-Seele-Werkeln. Das Heft ist eine Bereicherung des nicht sehr üppigen Fundus von guter Anfängerliteratur für das M-3-Akkordeon.
Maximilian Schnurrer