Greving, Manfred
Ensemble Kunterbunt
für das Zusammenspiel von Anfang an
Im Rahmen der Unterrichtsmaterialreihe „Jedem Kind ein Instrument“ wurde der vorliegende Ergänzungsband für instrumentengruppen-übergreifendes Spiel veröffentlicht. Ensemblespiel ist bekanntlich in allen Lernstufen eine wichtige Ergänzung zum Instrumentalunterricht. Es ist nicht nur Motivationsgrund, sondern schult auch das gleichzeitige Zuhören und Spielen, die Fähigkeit sich musikalisch einordnen zu können und die musikalische Kommunikations- und Reaktionsfähigkeit im Spiel. Es ermöglicht AnfängerInnen ihr Können zu präsentieren, auch wenn sie erst drei Töne auf ihrem Instrument gelernt haben.
Genau deshalb ist Manfred Grevings Ensemble Kunterbunt nicht nur Lehrkräften zu empfehlen, die mit dem JeKi-Unterrichtsmaterial unterrichten. Die Publikation eignet sich hervorragend für jegliches Ensemblespiel in beliebiger Besetzung. Die zwölf Stücke sind vom Duo bis zum großen Orchester spielbar. Die Stimmen sind vollkommen frei kombinierbar und in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden (auch innerhalb eines Stücks). Um dies verwirklichen zu können, hat der Autor und Komponist eine Liste aller am Anfang der Instrumentalausbildung zu erlernenden Töne und Techniken der verschiedenen Instrumente als Grundlage genommen. Das Heft ermöglicht dadurch Ensemblespiel für alle gebräuchlichen Blas-, Saiten- und Tasteninstrumente – konsequent und aufbauend von Anfang an.
Zusätzlich zur gedruckten Partitur und den didaktischen Hinweisen befinden sich sämtliche Einzelstimmen als PDF- und MIDI-Dateien auf einer beigelegten CD-ROM. Für den Fall, dass man ein Notationsprogramm besitzt, ermöglicht dies noch weitere Veränderungen im Arrangement.
Das Konzept ist sehr schön und gelungen. Die Spielstücke sind ansprechend, stimmungsvoll und gut arrangiert. Das Layout ist klar und übersichtlich, die Auflistung der in einem Stück verwendeten Töne sortiert nach Instrument sehr hilfreich. Auch die Lösung, dass außer den Partituren alle weiteren Stimmen als auf CD verbannt sind, macht das Heft entspannend übersichtlich.
Man merkt, dass Manfred Greving sich intensiv mit der Thematik „Anfängerensemble“ beschäftigt hat, denn auch die didaktischen Kommentare zeugen von großer Kompetenz und Erfahrung. Manche Begleitstimmen hätten eventuell rhythmisch etwas komplexer gestaltet werden können – z. B. mit sprachrhythmischen Text-/Wortunterlegungen als Hilfestellung. Das Hörergebnis wäre musikalisch noch lebendiger geworden. Hilfreich wäre zusätzlich, wenn in zukünftigen Folgebänden ein kleines, speziell dem Format der Arrangements angepasstes Notationsprogramm oder ein Link zu einem entsprechenden Online-Service beigefügt würde. So könnten Darstellungsprobleme, die bei manchen Notationsprogrammen mit MIDI-Dateien auftreten, vermieden werden.
Ensemble Kunterbunt ist insgesamt zu empfehlen und eine große Bereicherung für die Ensemblearbeit mit AnfängerInnen.
Rainer Kotzian