Plume, Oliver
Finanzen sind kein Rock’n’Roll? – Doch!
Warum du schon früh den Grundstein für finanzielle Sicherheit legen solltest
Geld ist nicht alles, aber ohne Geld wird vieles schwieriger. Es lohnt sich, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich einen klaren Finanzplan zu schaffen – gerade im Studium oder beim Berufseinstieg. Du musst kein Rechengenie sein, um deine Finanzen in den Griff zu bekommen, aber du brauchst Struktur, ein paar smarte Tools und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Viele junge MusikerInnen schieben das Thema Geld vor sich her. Verständlich: Zwischen Proben, Konzerten, Nebenjobs, Unterricht und Zukunftsplanung wirkt Finanzplanung wie etwas, um das man sich „später“ kümmern kann. Doch das ist ein Denkfehler. Denn: Je früher du dich um deine Finanzen kümmerst, desto leichter wird es später – egal, ob es um Steuern, Versicherungen, Rücklagen oder Investitionen geht. Bereits mit geringem Einkommen ist es sinnvoll, dir Klarheit zu verschaffen und finanzielle Gewohnheiten aufzubauen, die dich langfristig stärken. Der Einstieg muss nicht kompliziert sein.
Überblick statt Bauchgefühl
Bevor du über Aktien, Rentenversicherungen oder Rücklagen nachdenkst, beantworte eine einfache Frage: Wie viel brauche ich eigentlich im Monat zum Leben? Klingt banal, ist aber die Basis für alles Weitere. Wer seine Ausgaben nicht kennt, kann nicht planen. Eine simple Einnahmen-Ausgaben-Liste hilft enorm – ob per App, Excel oder handschriftlich. Sammle einen Monat lang alle Einnahmen (z. B. Gagen, Honorare, Nebenjob, Stipendium, BAföG, Unterstützung durch Familie) und alle Ausgaben (Miete, Essen, Transport, Instrumentenwartung, Technik, Abos, Freizeit). Tipp: Nutze Apps wie Finanzguru, MoneyControl oder YNAB (You Need A Budget), um Ausgaben automatisch zu kategorisieren. Das spart Zeit und gibt dir einen schnellen Überblick.
Das 2-Konten-Modell
Sobald du deinen Bedarf kennst, geht es an die Struktur. Das 2-Konten-Modell ist ideal: einfach, übersichtlich und bei jedem Einkommen einsetzbar.
– Konto 1 – Verwaltungskonto: Hier geht alles ein (Honorare, BAföG, Gehalt, Zuschüsse) und von hier zahlst du alle fixen Kosten (Miete, Strom, Krankenkasse, Verträge, Semesterbeiträge).
– Konto 2 – Konsumkonto: Hierhin überweist du dir per Dauerauftrag dein Budget für variable Ausgaben (Essen, Ausgehen, Kleidung, Freizeit, Spontankäufe).
Der Vorteil: Du bekommst ein Gefühl für deinen finanziellen Spielraum und trennst klar zwischen notwendigen und freiwilligen Ausgaben. Das reduziert Impulskäufe und stärkt dein Selbstmanagement. Das ist besonders bei unregelmäßigen Einkünften notwendig, wie es häufig in der freiberuflichen Musikbranche der Fall ist.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 5/2025.