Rüdiger, Wolfgang

FÜR ALLE! Künstlerische Impulse in exemplarischen Unterrichtseinheiten

Studium generale und Symposium zur Musikausbildung heute an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 5/2015 , Seite 44

In welcher Hochschule wollen wir leben, lernen, lehren? Wie viel Austausch, wie viel Kommunikation findet unter den Lehrenden und Studierenden der verschiedenen Fächer statt? Wie und wofür bilden die künstlerischen Hauptfach-Dozenten aus, und wie lebens- und realitätsnah ist die aktuelle Hochschulausbildung? Welche Idee von Musik, welches musikalische Credo liegt dem künstlerisch-pädagogischen Handeln der Instrumental- und Gesangslehrkräfte zugrunde, und welchen Geist atmet ihr Unterricht? Auf welche Rolle(n) von Künstlern und Künstler-Pädagogen in unserer Gesellschaft bereiten sie ihre Studierenden vor?
Diese und weitere Fragen nach Selbstverständnis und Stellenwert künstlerischer bzw. künstlerisch-pädagogischer Ausbildung leiten seit je die Arbeit an Musikhochschulen. In kulturellen Umbruchzeiten, da festgefügte Berufsbilder ins Wanken geraten und neue Existenzentwürfe im Zwischenfeld von Festanstellung und Freiberuflichkeit notwendig werden, gewinnen sie eine umso größere Brisanz, die sich auf alle Bereiche der Hochschul­ausbildung auswirkt. Und da jedes künstle­rische Handeln, sei es auf dem Podium, auf der Bühne oder im Unterrichtszimmer, im Kern auch ein „politisches“, auf Öffentlichkeit gerichtetes und in gesellschaftliche Zusammenhänge eingebundenes Handeln ist, besitzt jeder Hauptfachunterricht über seinen Status als Schutzraum von Intimität und Freiheit hinaus auch eine öffentliche Dimension, wird doch hier Gesellschaft im Kleinen verhandelt und gelebt. Die künstlerischen Impulse, die Hochschullehrerinnen und -lehrer im Unterricht mit ihren Studierenden setzen, bewegen sich im Spannungsfeld von Eigenwert der Kunst und gesellschaftlicher Verantwortung – sind doch Musik und Musizieren nicht nur schöner Schein und Ersatzwirklichkeit, sondern auch und vor allem Vorschein und Perspektive anderer Möglichkeiten von Leben und Zusammenleben – was im Prinzip alle angeht und woran möglichst viele teilhaben können sollten.

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