Kreidler, Dieter
Gitarrenschule
Gitarre spielen mit Spaß und Fantasie, Band 1
Der vorliegende Band ist der erste der insgesamt drei Bände umfassenden neuen Gitarrenschule von Dieter Kreidler. Er enthält die Grundlagen zu Melodiespiel und Liedbegleitung sowie erstes Ensemblespiel. Dies macht schon deutlich, dass sich die Gitarrenschule sowohl für den Einzel- als auch für den Gruppenunterricht eignet. Die ersten sechs Seiten der Schule sind gefüllt mit diversen Informationen zur Gitarre und ihrer Haltung. Natürlich gibt es auch hier schon eine Menge zu lernen und auszuprobieren. Alles, was wichtig ist, wird als „Aufgepasst!“ oder „Schon gewusst?“ farbig hervorgehoben.
Anders als bei der alten Kreidler-Schule geht es hier mit dem Daumen- und nicht mit dem Wechselschlag weiter. Der Wechselschlag und das einstimmige Spiel folgen dann ein paar Seiten später. Die Vorgehensweise obliegt dem einzelnen Lehrer. Wichtig erscheint mir, dass von Anfang an musiziert wird und selbst einfachste Musikstücke, auch Eintonstücke, nach individueller Gestaltung verlangen. Wie das geschehen kann, erfährt man hier sehr gut.
Dem Wechselschlag auf mehreren Saiten folgen Übungen zur Stärkung der Muskulatur der Finger der linken Hand, bevor dann die linke Hand, Beginn in der II. Lage, ins Geschehen eingreift. Ähnlich der alten Kreidler-Schule werden die verschiedenen 5-Ton-Reihen teils mit neuen, teils mit schon bekannten Liedern und Stücken durchgespielt. Am Ende des ersten Bandes folgen eine kleine Akkord- und eine kleine Rhythmusschule. Bei den letzten Liedern in diesem Band handelt es sich um ein paar Weihnachtslieder. Ob der erste Band der neuen Gitarrenschule bis Weihnachten durchgearbeitet sein soll?
Zur Gestaltung des eigenen Unterrichts sollte man sich vielleicht von der Vorstellung lösen, eine Instrumentalschule einfach von vorne bis hinten durchzuarbeiten. Flexibilität ist gefragt, im Umgang mit einer Instrumentalschule wie im Unterricht mit den SchülerInnen.
Die durchweg farbige Gestaltung der Gitarrenschule hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Im Gegensatz zur Vorgängerschule ist die neue Version nicht zuletzt durch die Illustrationen aufgepeppt. Die etwas luftigere Gestaltung des Notenbildes kommt der Lesefreundlichkeit sehr zu Gute. Für mich eine insgesamt gelungene Ausgabe, die nicht nur alte „Kreidler-Fans“ anspricht.
Ludger Kowal-Summek