Beckers, Erich

Guter JeKi-Unterricht – aber wie?

Ein evaluativer Rückblick auf das Bochumer JeKi-Projekt aus ­aktuellem Anlass

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: üben & musizieren 5/2009 , Seite 48

Was in Bochum gelang, muss nicht zwangsläufig überall gelingen. Immer ­lauter werden die Bedenken gegenüber dem fast schon epidemisch sich ausbreitenden Projekt „Jedem Kind ein Instrument“. Viele Fragen sind offen – zufrieden ­stellende Antworten wohl erst in der Zukunft zu erwarten. Aber manchmal ist ja auch ein Blick zurück erhellend: Warum war eigentlich der JeKi-Unterricht in Bochum so erfolgreich?

Musikprojekte in der Grundschule sind an sich weder gut noch schlecht. Man muss im Einzelfall beurteilen, was sie beabsichtigen, wie sie umgesetzt werden, was sie bewirken. Derzeit gibt es eine Menge solcher Projekte, die Zeugnis ablegen von pädagogischem, aber auch politischem Engagement und ­einer bemerkenswerten Investitionsbereitschaft. Schön auf der einen Seite, auf der ­anderen aber auch etwas befremdlich, wenn man bedenkt, dass sowohl die Musikschulen als auch der Musikunterricht an Grundschulen ansonsten eher stiefmütterlich behandelt werden. Hinzu kommt, dass durch die Implementierung und flächendeckende Ausweitung solcher Projekte Ziele, Inhalte und Formen der institutionalisierten Musikvermittlung gestaltet werden, ohne dass eine angemessene fachliche oder curriculare Diskus­sion vorangegangen wäre. Kaum jemand ahnt heute, wie sich diese Entwicklung auf das Fach Musikpädagogik, auf den Musikunterricht und auch auf das künftige Berufsbild der MusiklehrerInnen und der MusikschullehrerInnen auswirken wird.
Es gibt also in der Tat eine Menge Diskus­sionsbedarf und zunehmend auch Kritik an einer Flut von Musikprojekten, deren didaktische Konzeptionierung sich – falls überhaupt – häufig im Verborgenen abzuspielen scheint. Das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ steht derzeit natürlich besonders im Fokus. Da, wo es seinen Ausgang nahm, in Bochum nämlich, wurden im Rahmen seiner Evalua­tion zahlreiche Untersuchungen durchgeführt. Lassen sich hieraus Rückschlüsse auf die heutige und künftige Entwicklung von ­JeKi ziehen?

Lesen Sie weiter in Ausgabe 5/2009.