Schönfeld, Peter

Kontrabass spielen mit Paule

für Kinder ab ca. 7 Jahren, Band 1/Paules Noten Misch Masch 1. Ein Kartenspiel zum Erlernen der Noten auf dem Kontrabass oder E-Bass/Play Alongs auf SD-Karte

Rubrik: Noten
Verlag/Label: BassStop, Owen 2010
erschienen in: üben & musizieren 3/2011 , Seite 59

In früheren Jahren konnte man erst mit SchülerInnen im Alter von etwa dreizehn Jahren mit dem Bass-Spiel beginnen: Bis sie das Instrument einigermaßen beherrschten, verließen sie die Schule und waren für jegliches Zusammenspiel nicht mehr „greifbar“. Dank der inzwischen reichlich vorhandenen kleinen Bässe können Kinder immer früher mit dem Kontrabass-Unterricht anfangen: Ensembles wie Schulorchester oder Jazz-Bands profitieren davon nun reichlich. Natürlich kann man so kleinen Schülern nicht mit der uralten Simandl-Methode kommen, mit dem zwar nach wie vor brauchbaren, aber eben nur für größere SchülerInnen tauglichen Unterrichtsmaterial.
Viele Bass-Lehrkräfte haben sich inzwischen selbst um altersgerechte Schulwerke bemüht. Man spürt immer, wie weit sie aus der Praxis des Unterrichtens heraus entstanden und wieder für die Praxis gedacht sind. Peter Schönfeld, als Musiker am Kontrabass und am E-Bass mehr oder weniger Autodidakt, hat es weit gebracht und inzwischen viel Konzert- und Unterrichtserfahrung. Er kommt eher vom E-Bass her und von der mit diesem Instrument verbundenen Musik.
Die Grundausbildung ist jedoch für Jazzer wie Klassiker gleich: Die Töne sind dieselben. Schönfeld spricht nicht vom Lagenspiel, er zeichnet die Töne auf Grifftabellen auf wie bei der Gitarre. Beginnend mit den leeren Saiten steigt er dann gleich in die vierte und fünfte Lage, die für Kinder leichter zu greifen ist: Der Abstand der Finger ist enger, die Hand insgesamt nicht so strapaziert wie in den unteren Lagen. Die kommen dann erst so nach und nach dran, damit der Tonvorrat komplett ist. Er lässt auch den dritten Finger zu, der früher beim Bass-Spiel kaum zum Einsatz kam.
Sein achtzig Seiten starkes Heft geht behutsam vor und doch voran. Die Noten sind bunt gemalt: Auf der linken Seite findet man eigene Kompositionen und Texte, rechts ist das entsprechende Griffbild dabei. Taktarten, Pausen, Intervalle, Vorzeichen werden erklärt, bedürfen aber weiterer Informationen der Lehrerin oder des Lehrers. Sehr früh werden die Möglichkeiten eigenen Musizierens und Improvisierens angesprochen und man wird dazu motiviert. Schönfeld muntert immer dazu auf, die Stücke entweder zu zupfen oder zu streichen.
Zusätzlich ist ein lustiges Kartenspiel erhältlich, mit dem man leicht die Noten lernen und Tonleitern oder eigene Tonfolgen legen kann. Außerdem gibt es Playalongs auf SD-Karten für Schlagzeuger und Bassisten als Anleitungen zum gemeinsamen Musizieren. Für alles offene  Kontrabass- und E-Bass-PädagogInnen erhalten hier neues Material zum Ausprobieren. Es lohnt sich.
Wolfgang Teubner