Thielemann, Kristin

Krissi’s Lieblingsduette aus Barock und Klassik

für 2 Trompeten in B

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Spaeth/Schmid, Nagold 2009
erschienen in: üben & musizieren 5/2010 , Seite 63

Auf 42 Seiten präsentiert Trompetenpädagogin Kristin Thielemann eine Sammlung von 30 Titeln, die für zwei Trompeten arrangiert wurden, wobei die barocken Komponisten einen Anteil von etwa zwei Dritteln einnehmen. Neben den „üblichen Verdächtigen“ Bach, Händel und Telemann sind aber auch Stücke weniger bekannter Komponisten wie Christian Friedrich Witt, Giuseppe Sammartini oder Johann Helmich Roman vertreten. Zwischen verschiedenen Menuetten, Bourrées, Gavotten und Märschen sind Arrangements bekannterer Werke eingestreut.
Keines der Stücke ist länger als zwei Seiten, das Notendruckbild ist sehr angenehm und etwas größer als üblich. Kurze Texte geben Informationen zu einigen Tanzsätzen, Komponisten und Vortragsbezeichnungen.
Die Melodiestimme hat einen Tonumfang von c’ bis e”, elf Titel gehen darüber hinaus. Keine der verwendeten Tonarten hat mehr als ein Vorzeichen. Atemzeichen und dynamische Zeichen wurden musikalisch sinnvoll hinzugefügt. Allerdings hätten die Satzbezeichnungen durch eine Metronomangabe noch ergänzt werden können.
Trotz der didaktisch begründeten Kürzungen und Vereinfachungen hinterlassen die meisten Duette einen guten Klangeindruck, der bei einigen wenigen Stücken stellenweise durch eine ungeschickt gewählte Führung der zweiten Stimme (dissonante Intervalle und Stimmkreuzungen) leicht getrübt wird. Komplett aus dem Rahmen fällt hier nur die Bearbeitung der Zerlina-Arie aus Don Giovanni. Durch die Verwendung einer Albertibass-Figur erhält die zweite Stimme doppelt so viele Noten wie die Melodie, was für Klarinetten sicherlich kein Problem darstellt, für Trompeten im Klangergebnis jedoch ziemlich unbefriedigend ist.
Vom Lektorat hätte ich mir eine sorgfältigere Arbeit gewünscht. Es sind auffallend viele Schreibfehler zu finden, die aber nicht der Autorin angelastet werden können. Darüber hinaus wäre eine systematische Anordnung der Stücke (etwa chronologisch oder nach Schwierigkeitsgrad) sinnvoll gewesen.
Dass die vorliegende Sammlung „für TrompetenschülerInnen ab dem 2. Lernjahr geeignet“ sei, ist hinsichtlich der verwendeten Rhythmen und des Tonumfangs eine sehr optimistische Einschätzung. Dennoch kann diese Sammlung eine wertvolle Begleiterin im Schülerleben sein, bietet sie doch auch Stücke für Musizierstunden, Straßenmusik oder verschiedene feierliche Anlässe.
Lutz Göhmann