Thielemann, Kristin (Hg.)

Mein erstes Konzert

26 leichte Vortragsstücke aus 5 Jahrhunderten für Trompete in B und Klavier, mit CD

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Schott, Mainz 2017
erschienen in: üben & musizieren 2/2018 , Seite 60

Blättert man in den Katalogen der Verlage, so finden sich in der Regel themengebundene Sammlungen: Werke des Barock, der Klassik, für Weihnachten etc. Kristin Thielemann geht mit dieser Neuerscheinung einen anderen Weg. Nicht weniger als 26 Stücke aus fünf Jahrhunderten, von der Renaissance bis ins Heute, finden sich hier. Dem geübten Auge fällt hierbei sofort die sehr kompetente Auswahl der Werke auf.
Natürlich kennt man das eine oder andere schon aus anderen Sammlungen. Am Prince of Denmark’s March oder dem Prelude von Charpentier kommt man halt nicht vorbei. Doch es zeigt sich, dass die Herausgeberin es sich nicht leicht gemacht hat und eben nicht nur die allseits bekannten Stücke nahm, die sich in so vielen Trompetenschulen finden lassen. Dadurch ermöglicht sie dem Schüler und der Schülerin einen schnellen Überblick über Musik, die ursprünglich vielleicht nicht so trompetenlastig war wie etwa die des Barock. In der Sektion der Moderne finden sich dann Kompositionen von Pop bis hin zu alternativen Spielmethoden wie Ventilklappern und nur mit Luft (ohne Ton) blasen. Sicherlich eine Horizonterweiterung für jeden abenteuerlustigen Schüler.
Auf dem Notenmarkt ist es üblich geworden, entweder CD oder Klavierbegleitung anzubieten. Um so schöner, dass hier beides vorhanden ist. Insbesondere in Anbetracht eines Preises unter 20 Euro. Dies kann nur als vorbildlich bezeichnet werden. Zudem ist die Klavierbegleitung leicht genug, um auch von etwas fortgeschrittenen Schü­lerInnen gespielt zu werden. Die Musiklehrkräfte an den Schulen werden sich über die sich hieraus ergebenden Schülerkonzertbeiträge freuen.
Das Einzige, was zur Vollständigkeit fehlt, ist der Swing. Irgendwie schade. Ist das Buch doch sonst so umfassend. Wer neue Spieltechniken wagt, der wird auch mit triolischer Phrasierung kein Problem haben. Es gäbe da so schöne Melodien. Angesichts der Akribie, die dem vorliegenden Band Zuteil wurde, wäre ein weiterer durchaus sinnvoll und wünschenswert.
Mathias Engl