Günther, Nadja

Nadjas Gitarrenspiel

Ein Lernspiel um Noten und Töne

Rubrik: Noten
Verlag/Label: http://gitarrenspiel.melbar.de
erschienen in: üben & musizieren 2/2008 , Seite 64

Dreimal 24 Karten, auf der einen Seite leer, auf der anderen bedruckt: rote Karten für Noten, grüne für Notennamen, blaue für die Position der Töne auf dem Griffbrett der Gitarre. Das sieht nicht nur aus wie Memory, das lässt sich auch genauso spielen. Man sucht sich zwei Farben aus, z. B. rot und grün, legt die Karten verdeckt hin und die SchülerInnen müssen die Note und den zugehörigen Notennamen finden – anstatt zwei identische Karten wie bei Memory.
Das macht Spaß – und man lernt sogar etwas dabei. Außer nach Art des Memory-Spiels kann die Lehrkraft auch eine 24er-Gruppe, z. B. alle Notennamen, nebeneinander in zufälliger Reihenfolge auf den Fußboden legen und die SchülerInnen gemeinsam die Noten oder Griffbrettpositionen ergänzen lassen. Dabei helfen sie sich wechselseitig, diskutieren untereinander und der Lehrer oder die Lehrerin schaut zu und beobachtet, wer was schon kann. Mit etwas Fantasie lassen sich noch weitere Spielideen für Einzel- und Gruppenunterricht entwickeln.
Verwendet werden 24 häufig benutzte Töne in der 1. Lage, manche sind im Griffbild zudem mit der Position der 2. Lage angegeben, um die Kompatibilität mit unterschiedlichen Unterrichtskonzepten zu gewährleisten. Nadjas Gitarrenspiel ist eine gute und vor allem sinnvolle Ergänzung und auch Abwechslung zur Gitarrenschule und dabei so simpel von der Grundidee, dass man sich erst wundert, warum bislang noch niemand auf diese Idee kam, und sich dann überlegt, dass dieses Prinzip auch für andere Instrumente sinnvoll wäre. Natürlich wird mancher Lehrer schon selbst aus Pappe ein ähnliches Spiel gebastelt haben. Und wer heute etwas geschickt im Umgang mit dem Computer ist und ein Laminiergerät besitzt, kann mit wenig Aufwand ein vergleichbares Notenrätsel selbst herstellen. Aber wer weder Lust noch Zeit für derartige Tüfteleien hat, kann die paar Euro für das Spiel gut anlegen.
Einzig die angegebene Verwendung ab fünf Jahren ist unrealistisch. Welcher Schüler im Kindergartenalter wird die Unterscheidung E-e-e’ verstehen und umsetzen? Ab dem zweiten Schuljahr ist das Spiel gut einzusetzen. Man sollte darauf hinweisen, dass die verwendeten Notenbezeichnungen nur für die Gitarre gelten und sich in der Oktavlage von dem unterscheiden, was die SchülerInnen in allgemein bildenden Schulen als Notennamen lernen.
Es empfiehlt sich, nach Spielende nicht alle Karten ungeordnet wieder in die Pappkiste zu werfen, sondern vorher zu sortieren. Dann kann man in der nächsten Gruppenstunde, in der die Schüler vielleicht erst eine handvoll Noten kennen, diese schneller heraussuchen. Denn auch mit nur fünf Noten ergibt sich eine sinnvolle zehnminütige Abwechslung im Unterricht. Und selbst das Ordnen der Karten kann schon wieder ein Spiel für sich sein.
Jörg Jewanski

www.nadjas-gitarrenspiel.de