Rudiger, Georg

Neues Zeug

KomponistInnen schreiben neue Stücke für den Instrumentalunterricht

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 5/2015 , Seite 38

Gibt es eigentlich Neue Musik im Instrumentalunterricht? Diese Frage stellte Komposi­tionsstudent Clemens K. Thomas seinem Freiburger Kommilitonen Konstantin Dupe­lius, der Musikpädagogik studiert und einige Klavierschüler hat. Der 25-jährige Masterstudent hatte zwar schon György Kurtágs Kinderstücke Játékok im Unterricht behandelt, aber sonst fehle es an Literatur. Das meiste, was es gäbe, seien Ensemblestücke und Gruppenimprovisationen, stellte Dupelius nach einer Recherche fest: „Im Einzelunterricht kommt Neue Musik bei Kindern und Jugendlichen so gut wie nicht vor.“
Das möchten die beiden Freunde ändern. Und haben ein umfangreiches Projekt gegründet, das sich sinnigerweise „Neues Zeug“ nennt. Daraus sind insgesamt zwölf neue Kompositionen entstanden, die auf der Website www.neues-zeug.de kostenlos heruntergeladen werden können. Die Stücke sollen laut Pressetext „gleichermaßen kompositorisch und pädagogisch wertvoll sein“. Gewünscht war eine Musik, die „sowohl fordert als auch Spaß macht“.
Der Prozess begann im Januar 2015. Insgesamt wurden zwölf Komponistinnen und Komponisten beauftragt, für das von verschiedenen Stiftungen wie dem Netzwerk Neue Musik unterstützte Projekt Stücke zu schreiben. Es sollten die gängigen Musikschulinstrumente wie Geige, Klavier und Klarinette bedacht werden. Auch für Cello und Trompete wurden Stücke geschrieben. Wichtig war den beiden Organisatoren, dass Komponisten und Pädagogen zusammenarbeiten. Deshalb wurden Paare gebildet, damit die musikalischen Vorstellungen des einen mit der Unterrichtspraxis des anderen in Zusammenhang gebracht werden konnten.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 5/2015.