© Lucie Klichta

Meyer, Claudia

Pop-Up-EMP

Studierende und Lehrende der Musikhochschule Köln sind mit Lastenrad und Baglama in den Stadtteilen unterwegs

Rubrik: Hochschule
erschienen in: üben & musizieren 5/2025 , Seite 42

Mit einem Lastenrad und einem elekt­rischen Anhänger bringt Pop-Up-EMP Musik, Instrumente und Mitspielarran­gements direkt in Stadtteile Kölns. Es entsteht ein lebendiges Netzwerk, das Menschen verbindet und kulturelle Vielfalt sichtbar und hörbar werden lässt. Das Angebot richtet sich an eine hyperdiverse Gesellschaft.

Musikhochschulen verstehen sich als Teil einer vielfältigen Kulturlandschaft und verfolgen das Ziel, ihre Begeisterung für Musik mit einem breiten Publikum zu teilen. Dennoch gibt es zahlreiche Menschen, die nie eine Musikhochschule betreten.
Das Institut für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) in Berlin widmet sich neben Publikumsbefragungen regelmäßig auch der Forschung zu Nichtbesuchenden.1 Die Studie Kulturelle Teilhabe in Berlin 2023 untersucht dabei nicht nur soziodemografische Merkmale wie Bildungsstand, Alter, Geschlecht oder Einkommen, sondern analysiert auch Lebensstile innerhalb der Bevölkerung.2 Als zentrales Ergebnis der Studie wird ein Wandel von Einstellungs- und Verhaltensmustern rund um klassische Kulturangebote festgestellt. So empfindet rund ein Drittel der Bevölkerung diese Angebote als nicht an sie gerichtet. Traditionelle Settings werden häufig als zu steif empfunden, viele Menschen fühlen sich unwohl oder fehl am Platz. Gleichzeitig spielen auch andere Faktoren eine Rolle. So fordert mehr als die Hälfte der Befragten – insbesondere die Altersgruppe zwischen 15 und 19 Jahren – ein stärkeres Engagement von Kultureinrichtungen und Kunstschaffenden in den Bereichen Klima- und Umweltschutz.3

Freizeitverhalten und Erwartungen an Kulturangebote

Während der Pandemie hat sich das Freizeitverhalten spürbar verändert. Die Bereitschaft, größeren Aufwand für den Besuch klassischer Kulturangebote auf sich zu nehmen, ist deutlich gesunken. Erschwerte Anreisen oder das Fehlen attraktiver Angebote in der unmittelbaren Umgebung werden dabei häufig als Hürden genannt. Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie des ITKf ist der Wunsch nach mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten bei klassischen Kulturangeboten – insbesondere bei jüngeren Altersgruppen. Diese Zielgruppen äußern zudem Interesse an einer stärkeren Berücksichtigung von Diversitätsthemen.4

1 www.iktf.berlin/nichtbesuchendenforschung (Stand: 15.6.2025).
2 Tewes-Schünzel, Oliver/Allmanritter, Vera/Renz, Thomas: Kulturelle Teilhabe in Berlin 2023. Alles wieder beim Alten? Kulturbesuche und künstlerisch-kreative Freizeitaktivtäten im Nachgang von COVID-19, Ergebnisse einer repräsentativen Bevöl­kerungsbefragung, gefördert von der Berliner Se­natsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (Schriftenreihe Kultursoziologie des IKTf, Nr. 3), Berlin 2024, www.iktf.berlin/wp-content/uploads/2024/06/IKTf-Kulturelle_Teilhabe_Berlin_2023.pdf (Stand: 15.6.2025).
3 ebd., S. 12.
4 ebd., S. 36.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 5/2025.

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