Peter, Martin

Sechs Urlaubs­stimmungen

mit schlagkräftigen Beats, mit CD

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Eres, Lilienthal 2010
erschienen in: üben & musizieren 4/2011 , Seite 59

Ein vielseitiges Heft: Sechs Ur­laubsstimmungen – „mit schlag­kräftigen Beats“ – bieten mit etwas platten Titeln wie „Rosa Schwingtür“, „Zuckerwatte & Pop­corn“, „Schottischer Felsen“ oder „Spritztour am Freitagabend“ einen kleinen Querschnitt verschiedener Formen aus der Pop-, Rock und Jazzmusik: Swing, Fast Metal, Latin, Rock, Jazz-Rock (Fusion) und eine Pop-Ballade laden ein, sich einmal in diesem Bereich zu versuchen.
Die Stücke (in dieser Fassung für C-Instrumente wie Geige, Sop­ran- oder Querflöte gesetzt; doch sind auch Versionen für B-, Es- oder F-Instrumente erhältlich) weisen ganz unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auf. So bieten sich etwa ein von den Notenwerten eher gemächlich gehaltener Swing in G-Dur oder ein Latin in F durchaus für AnfängerInnen an.
Auch der Ambitus geht hier kaum einmal über den Bereich einer Oktave hinaus und die Rhythmik ist bereits für jüngere SchülerInnen gut durchschaubar. Deutlich anspruchsvoller gestaltet sich etwa der Jazz-Rock, der mit vier b und einigen rhythmischen Finessen auf­war­tet und allein ob seiner vielen schnellen Notenwerte schwe­rer zu lesen ist.
Die Stücke selbst sind nicht sonderlich originell oder kompositorisch anspruchsvoll, aber doch sämtlich nett und eingängig, und sie bieten durchaus Ansatzpunkte zur Vermittlung musikalisch-technischer Inhalte, angefangen von Tonrepetitionen über Phrasierungen, Artikulation und natürlich die rhythmischen Besonderheiten der Jazz- und Popmusik. Insbesondere laden sie aber auch Spieler eines Melodieinstruments ein, sich mit Harmonik auseinanderzusetzen; sind doch über allen Stücken Akkordsymbole für eine Begleitung angegeben. Auf der beiliegenden CD findet man PDF-Dateien mit leeren Notensystemen unter der Melodiestimme, in die man eine eigene Begleitung eintragen könnte. Im Heft finden sich zu jedem Stück auch einige Vorschläge für Begleitmodelle.
Für den, dem das zu aufwändig ist oder dem es schlicht am Begleiter fehlt, finden sich auf der CD sowohl die vollständig eingespielten Stücke (Beat, Begleitung und Melodie) als auch eine Play-Along-Fassung zum Mitspielen. Damit nicht genug, besteht schließlich auch die Möglichkeit, die ebenfalls auf der CD enthaltenen MIDI-Files der Stü­cke auf den eigenen Computer zu laden und mit einem Sequenzerprogramm nach eigenem Gutdünken zu bearbeiten, was dem halbwegs versierten User etwa noch die Möglichkeit böte, die einzelnen Nummern in eine andere Tonart zu setzen und so das freie Transponieren auf dem Inst­rument zu üben (beziehungsweise üben zu lassen)…
So besteht der Wert dieses Hefts für den Lehrer oder die Lehrerin nicht unbedingt in seiner musikalischen Substanz selbst, aber in jedem Fall lohnt sich die Anschaffung ob der vielseitigen Möglichkeiten, die Heft und CD für den Unterricht bieten.
Andrea Braun