Matejkos, Vahid

Shanty Play-Alongs

Zwölf Shanties zum Mitspielen für Sopran-, Alt- und Tenor­saxofon / Trompete / Posaune, jeweils mit CD

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Alfred Music, Köln 2023
erschienen in: üben & musizieren 4/2023 , Seite 63

Play-alongs erfreuen sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit, da sie auch unabhängig von Lehrpersonen eingesetzt werden können. Der 1982 geborene Komponist und Arrangeur Vahid Matejkos hat nun bei Alfred Music zwölf Shanties zum Mitspielen vorgelegt. Bislang liegen Ausgaben für unterschiedliche Holzblasinstrumente wie Block- und Querflöte, Klarinette oder Saxofon in B/Es vor sowie für Blechblasinstrumente wie Trompete, Posaune und Bariton bzw. Euphonium im Bassschlüssel, jeweils in ihren verschiedenen Stimmungen. Aber auch Versionen für Violine und Akkordeon inklusive der Klavierstimme sind inzwischen erhältlich.
Die Reihenfolge der zwölf Shanties ist bis auf das erste Stück in allen Ausgabe gleich. Das Posaunen-Heft beginnt mit Aloha’Oe, Saxofone und Trompeten dagegen mit Al die willen… – dementsprechend erklingt es auf den CDs. Die SchülerInnen dürfen berühmte Seemannslieder „aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen“ wie Hamborger Veermaster, The Wellerman, La Paloma, aber auch The Drunken Sailor oder das einst von Hans Albers launig zu Gehör gebrachte Auf der Reeperbahn nachts um halb eins intonieren.
Bewusst hat sich Matejkos, so in seinem Vorwort, „für modernere Arrangements mit Anklängen aus Rock, Latin, Funk, Big Band sowie orchestralen und karibischen Einflüssen entschieden“. Der besonderer Reiz, so der Autor weiter, läge „in der Möglichkeit des Zusammenspiels mit exzellenten Profimusikern, die zu den besten deutschen Studiomusikern zählen“. Es sei ihm ein „Herzensanliegen gewesen, dass (Nachwuchs-)Musiker zu Play-Alongs mit echten Musikern und nicht mit maschinellen, computerprogrammierten Playbacks spielen können“. So blieben „Musikalität und menschliches Timing“ erhalten.
Die Art und Weise, wie Matejkos die Shanties arrangiert hat, bleibt indes Geschmacksache. Ein Vorteil dieser Arrangements besteht in der Möglichkeit des Zusammenspiels mehrerer Instrumente mit dem Playback. So können nicht nur die verschieden gestimmten Alt- und Tenorsaxofone gleichzeitig miteinander musizieren, auch die anderen Ausgaben ermöglichen weitere Kombinationen, da die Stimmen dementsprechend notiert sind. Dennoch entsteht leider kein echtes Zusammenspiel, da die SpielerInnen stets dasselbe, bestenfalls in Oktaven spielen.
Einen kleinen Fehler gibt es in der Bezeichnung eines Instruments. Die Ausgabe für Trompete sieht optional ein Tenorhorn in B vor, was die selten gewordenen Tenorhörner vermutlich freuen würde. Allerdings liest man bei einigen Shanties den englischen Begriff „flugelhorn“, was „Flügelhorn“ bedeutet. Dieser Widerspruch setzt sich auch auf der zweiten Seite fort. Es ist wie die Trompete jedoch eine Oktave höher gestimmt als das größere Tenorhorn.
Werner Bodendorff