Arens, Barbara
Small Hand Piano
40 Stücke ohne Oktaven
Die Zusammenstellung der vorliegenden Spielstücke und Sätze erfolgte unter Berücksichtigung eines Kriteriums, das im Unterricht nicht selten eine wichtige Rolle spielt. Diese Prämisse gilt nicht nur für Anfänger bzw. Kinder, sondern oft auch für bereits fortgeschrittene und ältere SchülerInnen, deren Hände nur eine geringe Spannweite aufweisen. Sie finden hier neben einigen einfacheren Stücken vor allem solche eines mittleren, teilweise gehobenen Schwierigkeitsgrads.
Neben zwanzig eigenen Kompositionen der Autorin beinhaltet diese Sammlung vor allem Stücke von Komponisten, die in der Spielliteratur für den Unterricht nur wenig Beachtung finden und ganz unterschiedliche Charaktere und Stile aufweisen. Insofern bietet diese Auswahl viel Neues und öffnet gleichzeitig in ihrer Vielseitigkeit LehrerInnen und SchülerInnen für die Unterrichtsplanung viele unterschiedliche musikalische und spieltechnische Türen.
Hinzu kommt, dass für die Einbeziehung diverser Spielstücke aus verschiedenen Epochen mit ihren unterschiedlichen Gestaltungsansprüchen in den Unterricht nicht mehrere Hefte bereitgestellt werden müssen. So finden sich Stücke und einzelne Sätze mit einer inspirierten, populär-musikalischen Tonsprache wie beispielsweise Dark Blues, Improvise on a Walking Bass, Golden Gate Waltz oder Indecision, die sich im Charakter sowie in den spieltechnischen Ansprüchen deutlich voneinander unterscheiden und denen Arens teilweise auch Anregungen zur Improvisation hinzufügt.
Daneben stehen unterschiedliche Stücke aus Filmmusik (Lost inside of You, The Lord of the Rings), dem barocken, klassischen und romantischen (eher unbekannten) Repertoire (Kozeluch, Massenet, Marcello, Diabelli, Bach/Busoni, Majkapar…) oder auch solche mit modernerer oder folkloristischer Tonsprache (Rebikow, Arens). Hierbei fällt vor allem auf, dass Barbara Arens bei der Auswahl und auch bei ihren eigenen Kompositionen nicht nur darauf geachtet hat, dass keine Oktaven, größeren Intervalle oder weiträumigen Akkorde vorkommen. Vielmehr springt auch ins Ohr, dass die klangliche Ausgewogenheit und bei den anspruchsvolleren Stücken auch die klangliche Differenziertheit für die Erarbeitung eine zentrale Rolle spielen. Dies kann mitunter nur mit Hilfe einer feingliedrigen Pedaltechnik gelingen, wie beispielsweise bei der Sonata in a (Cimarosa), dem Präludium und Allegro (Bach/ Busoni), der Mélodie-Elégie (Massenet) oder der Gnossienne No. 3 (Satie). Dies dürfte jedoch für SchülerInnen kein Problem darstellen, führt der Weg in dieser Sammlung doch über eine sorgfältig ausgesuchte Literatur, die auf diese Anforderungen gut vorbereitet. Außerdem kann man auf eine wertvolle Hilfe im Internet zurückgreifen: Dort stehen die Stücke zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Romald Fischer