Zamastil, Wolfgang

Sonnenwonne

4 Sätze für Kinderorchester für Violinen & Celli (+ Viola & Bass)

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Varner, München 2006
erschienen in: üben & musizieren 5/2007 , Seite 60

Vier leicht gesetzte Streicherstücke für das erste Ensemblespiel, gewidmet den Streicherschlümpfen des Salzburger Musikums, bringt dieses neue Heft des erst 26-jährigen Komponisten Wolfgang Zamastil. Es ist deutlich aus der Praxis für die Praxis geschrieben, die vier kurzen Stücke üben sehr unterschiedliche pädagogische Aufgabenstellungen. In Frühlings bunter Wald im einfachen G-Dur geht es noch um den Wechsel von Viertel- und Halbe-Noten, kombiniert mit ersten dynamischen Veränderungen. Der Schlumpftanz in D-Dur ist im Alla breve notiert, führt das Wiederholungszeichen ein und übt das punktgenaue Pizzikato in der Gruppe.
Etwas anspruchsvoller ist das Titelstück Sonnenwonne im Sechsachteltakt in e-Moll. Über einem tragenden Bass gibt es Nachschläge in den Mittelstimmen und eine schon recht bewegte erste Geige. Die zweite Geige nimmt dann an diesem Spiel in Achteln teil, Bindebögen sollen das Geschehen weich fließend und beweglich halten. Der Walzer steht in C-Dur und natürlich im Dreivierteltakt, er übt die Wiederholungen mit Kasten eins und zwei, bringt zum Schluss das Ritardando ins Spiel und lässt die Bässe häufig zwischen pizzicato und arco wechseln.
Das alles ist einfallsreich und reizend gemacht, mit überraschenden melodischen und harmonischen Wendungen, für Aufführungen und musikalische Umrahmungen wie geschaffen. Der Partitur beigegeben sind drei erste Stimmen, zwei zweite Geigen, eine dritte Geigenstimmen und parallel dazu eine Bratschenausgabe. Zu den zwei Cellostimmen gibt es eine Kontrabassstimme, die im Wesentlichen gleich ist: Da und dort verzichtet sie auf Oktavsprünge.
Das Material ist sehr groß gedruckt, für Kinder also gut lesbar. Metronomzahlen sind eingetragen, man verzichtet aber (bewusst?) auf alle Striche und auf Fingersätze. Leitet ein Streicherlehrer das Ensemble, so muss er diese Vorarbeit leisten und alles eintragen. Die Kinder haben ja oft in verschiedenen Streicherklassen Unterricht und sollten richtig vorbereitet in die Probe kommen. Es gibt jedoch auch Ensembleleiter, die selbst kein Streichinstrument spielen: Sie sind mit diesem Material nicht gut bedient und brauchen erst die Hilfe der streichenden KollegInnen.
Wolfgang Teubner