Mammel, Rolf
Spiel zu Dreien
Musik für Violoncelli, Partitur und Stimmen
In der Reihe „Spiel mit!“ veröffentlicht die Ikuro Edition leichte bis mittelschwere Stücke „für Liebhaber, Instrumentalunterricht und Konzert“. Mit dem kleinen Werk Spiel zu Dreien von Rolf Mammel ist eine Spielmusik für drei Violoncelli erschienen, die zum Ensemblemusizieren innerhalb dieser Instrumentengruppe anregen will. Die Ausgabe enthält die drei Stimmen und die Partitur. Gedacht ist die „bewusst einfach gehaltene eingängige“ Komposition in erster Linie für den Instrumentalunterricht, wobei die Stimmen jeweils einfach oder mehrfach besetzt werden können. Der Schulmusiker Rolf Mammel (Jahrgang 1923), der viele Jahre als Chor- und Orchestermusiker tätig war, schuf das Werk 1995.
Das einsätzige Stück besteht aus mehreren Teilen und besitzt eine Aufführungsdauer von zweieinhalb Minuten. Dank seiner rhythmisch klaren Struktur ist es in der Tat recht einfach; einzige Schwierigkeit stellen in dieser Hinsicht die übergebundenen Noten dar, die an wenigen Stellen in der ersten und dritten Stimme erscheinen. Ansonsten birgt der 4/4-Takt, der nur zweimal durch Einschübe im 2/4-Takt unterbrochen wird, keinerlei Probleme. Da die Parts aber regelmäßig zum Unisono zusammengeführt werden, haben SchülerInnen auch immer wieder Gelegenheit, erneut einzusteigen, sofern sie die anderen verloren haben sollten.
Bis auf die erste Stimme, die in die zweite Lage geht, wäre das Stück komplett in der ersten Lage spielbar. Da dann jedoch manche Legati über die Saiten gehen würden, ist es eher geeignet für SchülerInnen, die das Spiel bis zur vierten Lage bereits beherrschen.
Tonartlich ist Abwechslung geboten: Während die Rahmenteile in C-Dur stehen, enthält Spiel zu Dreien unter anderem auch Teile in A-Dur, e-Moll und G-Dur.
Lernen können die SchülerInnen an dieser fröhlichen, manchmal entfernt an einen Marsch erinnernde Spielmusik aber vor allem, wie man ein Stück für den Vortrag ausarbeitet: Es ist reich an Vortragsbezeichnungen bezüglich Dynamik, Agogik und Artikulation, was das Druckbild allerdings nicht unübersichtlich macht. Man lernt, gemeinsam Crescendi, Descrescendi und Ritardandi zu gestalten, zwischen Piano, Mezzoforte und Forte zu unterscheiden sowie Zäsuren und Akzente zu setzen. Die Artikulationsanweisungen umfassen Passagen im Staccato, Legato, Portato und Tenuto. Auch Pizzicato-Stellen sind vorhanden.
Fertig einstudiert macht dieses Stück trotz seines geringen Schwierigkeitsgrads schon richtig etwas her und eignet sich durchaus auch für den Konzertvortrag. Zu bemängeln ist lediglich die Faktur der dritten Stimme, die für sich gespielt so unmelodisch klingt, dass man sie eher ungern allein zu Hause einstudieren wird. Das Spiel in der Gruppe hingegen sollte richtig Spaß machen.
Julia Hartel