Evers, Maria / Andrea Osthoff

Spielend Theorie lernen

Noten lesen und schreiben, umfangreiche Infos über Flöten, musikalische und rhythmische Grundbegriffe

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Heinrichshofen, Wilhelmshaven 2009
erschienen in: üben & musizieren 5/2011 , Seite 59

Viele Instrumentallehrkräfte ken­nen die Situation aus der eigenen Praxis: Musiktheoretische Inhalte werden zwar im Unterricht erklärt, zum Vertiefen der Materie bleibt jedoch in der Unterrichtsstunde im Allgemeinen zu wenig Zeit. Musiktheoretische Erläuterungen finden sich zwar in vielen Instrumentalschulen, allerdings oftmals sehr knapp in Form von Schaubildern oder Merksätzen. Zum Nachschlagen oder Vertiefen der Inhalte ist also ein zusätzliches Theorieheft sinnvoll.
Die Autorinnen Maria Evers und Andrea Osthoff legen mit Spielend Theorie lernen ein solches unterrichtsbegleitendes 72-seitiges Arbeitsheft speziell für Querflöte und Blockflöte vor. Inhaltlich ist das Heft in drei aufeinander aufbauende Teile gegliedert. Es kann bereits ab der ersten Unterrichtsstunde eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Jeder Teil ist sehr übersichtlich aufgebaut und besteht generell aus Begriffserklärung mit dazugehörigen Übungsaufgaben. Am Ende eines jeweiligen Teils können die SchülerInnen im „Wissenstraining“ weitere Übungsaufgaben bearbeiten, etwa um gegen Ende des Unterrichtsjahrs die Inhalte noch weiter zu vertiefen oder einfach nur, um eine Lernzielkontrolle zu haben.
Die inhaltliche Gestaltung der drei Teile ist den Stoffplänen für die Musikerleistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold des Bundes Deutscher Musikverbände (BDMV) sehr ähnlich, was für die FlötenschülerInnen aus Blasorchestern eine gute Ergänzung darstellt.
Gelungen sind auch die instrumentenspezifischen Ausführungen und Abbildungen. Ganz gleich, ob Bauteile benannt werden, eine Geschichte der Flöten aufgezeigt wird oder Flöten anderer Kulturen abgebildet sind: Alles ist sehr übersichtlich und inhaltlich nicht überfrachtet.
Einziger Kritikpunkt ist der mit nur einer Seite viel zu knapp bemessene und zu schematische Abschnitt zur Feinbestimmung der Intervalle im dritten Teil. Die Feinbestimmung hätte unbedingt aus der Grobbestimmung hergeleitet werden müssen. Eine tabellarische Auflistung, aus der lediglich die Anzahl der Halbtonschritte der einzelnen Intervalle hervorgeht, ist aus meiner Erfahrung für SchülerInnen nicht sehr hilfreich.
Gut gelungen ist der Anhang, in dem sich Grifftabellen, ein kleines Lexikon mit musikalischen Begriffen (auch mit solchen, die im Heft nicht erläutert werden) und freie Seiten mit Notenlinien befinden. Sowohl das Inhaltsverzeichnis als auch das Stichwortverzeichnis im Anhang garantieren das schnelle Auffinden bestimmter Inhalte. Für FlötenschülerInnen ein empfehlenswertes Arbeitsheft und Nachschlagewerk.
Lutz Göhmann