Burba, Malte

Step by Step

Grundlagen der Trompetentechnik in 64 Etüden aus 5 Jahrhunderten

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Schott, Mainz 2008
erschienen in: üben & musizieren 4/2008 , Seite 62

Malte Burba ist den meisten Trompetern wohl am ehesten als Ansatzguru bekannt. Wenige haben sich so intensiv mit den medizinischen Aspekten des Trompetenspiels befasst. Nicht zuletzt deshalb war er auch immer wieder als Interpret zeitgenössischer Werke zu hören, deren Ausführung seine speziellen Fähigkeiten erforderten. Mit dem nun vorliegenden Werk hat er sich der Geschichte der Trompetenliteratur gewidmet. 64 technische Studien aus fünf Jahrhunderten zusammenzuführen, ist insofern reizvoll, als man dadurch stilistisch sehr verschiedene Etüden in einem Band vorfindet.
Burba wählte pro Komponist je zwei Werke, die als charakteristisch für den jeweiligen Stil gelten können. Angefangen im 17. Jahrhundert mit Fantini und Telemann arbeitet Burba sich durch die Trompetenliteratur bis hin zu Zeitgenossen wie etwa Don Ellis, dessen Vierteltonetüden sehr wohl höhere Intonationsweihen verlangen. Selbstverständlich findet man die bekannten Namen wie Arban, Bousquet, Brandt, Böhme, Gatti, Clodomir und Concone. Auch Brahms ist zu finden.
Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Großteil der Trompetenliteratur aus dem 19. Jahrhundert stammt. Erst mit der festen Einbindung der Ventiltrompete in die Orchestermusik konnte sich die Trompete als technisch virtuoses Instrument etablieren, was besonders in der Romantik des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu einer Fülle von Kompositionen für die Trompete führte. Die Stücke sind alphabetisch nach Komponist geordnet. Ein thematisches Inhaltsverzeichnis hilft allerdings dabei, ähnlich wie bei Charlier, die Etüden den jeweiligen technischen Anforderungen zuzuordnen.
Wer die Werke der aufgeführten Komponisten kennt, weiß, dass die vorliegende Sammlung nicht für Anfänger, sondern für sehr fortgeschrittene Trompeter gedacht ist. In der Regel werden es Studierende sein, die dieses Heft nutzen, doch auch der ambitionierte Amateur wird seine Freude daran finden.
Mathias Engl