Studientexte zu Theorie und Praxis des Orff-Schulwerks
Basistexte aus den Jahren 1932-2010
Mit dieser Veröffentlichung legt das Orff-Schulwerk Forum Salzburg eine Sammlung von 13 Artikeln vor, die die Fundamente des Orff-Schulwerks und seinen Wandel in der Zeit aufzeigen sollen. Das gelingt durch Beiträge, die von AutorInnen des Orff-Schulwerks und Menschen, die eng mit diesem verbunden sind, stammen wie z. B. Carl Orff, Dorothee Günther, Gunild Keetman oder Barbara Haselbach. Gedacht sind die Studientexte für alle, die sich in der Ausbildung oder im Zusammenhang von Kursen mit dem Orff-Schulwerk auseinandersetzen und stellen laut Barbara Haselbach „eine notwendige theoretische Ergänzung zu den Erfahrungen der Praxis dar“. In diesem Sinne sind auch noch zwei weitere Bände geplant, die sich speziellen Themen der Schulwerkarbeit widmen werden.
Die ausgewählten Artikel behandeln das historische Umfeld und den pädagogischen Zeitgeist der Entstehung des Orff-Schulwerks, bemühen sich um Definitionen verschiedener Begriffe – wie beispielsweise das oft hinterfragte Schlagwort „elementar“ –, umreißen die Themen „Elementarer Tanz“ und „Elementare Musik“, setzen sich mit der Verbindung von Musik und Sprache bzw. von Musik und Bewegung oder Tanz auseinander, beobachten die Verbreitung und (Weiter-)Entwicklung des Orff-Schulwerks sowie seine Rezeption in anderen Ländern und Kulturen usw. Damit leisten die Texte einen wichtigen Beitrag zur theoretischen Fundierung des Orff-Schulwerks; den LeserInnen werden Hintergründe und Zusammenhänge aufgezeigt, die dazu beitragen sollen, das ursprüngliche Wesen des Orff-Schulwerks und seine Intentionen zu verstehen. Beim Lesen fällt auf, dass einige Zitate oder Überlegungen in der vorliegenden Textsammlung mehrmals erscheinen; dies zeigt aber in erster Linie, wie grundlegend und bedeutend die entsprechenden Gedankengänge waren und sind.
Formal ist die Veröffentlichung so angelegt, dass die Texte auf den rechten Buchseiten in Deutsch und parallel dazu auf den linken Seiten in (gut verständlicher) englischer Übersetzung abgedruckt sind. Diese zweisprachige Anlage der Publikation ist in Hinblick auf die internationale Verbreitung des Orff-Schulwerks sicherlich gerechtfertigt und sinnvoll. Die im Ganzen einheitliche äußere Gestaltung trägt dazu bei, die Aufsätze als homogene Sammlung zu präsentieren. Die Formatierung ist sparsam, aber übersichtlich und lässt beim Lesen der Aufsätze nichts vermissen. Etwas umständlich erschien mir lediglich, dass die Entstehungsjahre der einzelnen Artikel nur im Inhaltsverzeichnis, nicht aber nochmals beim eigentlichen Beitrag angegeben werden, obwohl die Texte doch in ihrem historischen Zusammenhang zu verstehen sind.
Silvia Müller