Braun, Andrea

Wanderer zwischen den Welten

Fortbildung für indische Musikpädagogen an der Würzburger Musikhochschule

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 4/2010 , Seite 36

Musik sei eine Sprache über der Sprache, die ohne Worte in der ganzen Welt verstanden werde – so sagt man. Nicht nur in Deutschland also, sondern zum Beispiel auch in Indien, wo zwar eine lange Tradition klassischer indischer Musik besteht, wo man aber auch zunehmend die westliche E-Musik schätzt, die einen gar nicht so kleinen Anteil am indischen Musikleben hat. Immer mehr Menschen möchten auch klassische west­liche Instrumente lernen – oder ihre Kinder lernen lassen. Nur: Die indische Musikdidaktik funktioniert anders als die westliche und lässt sich nicht einfach auf die europäische Klassik übertragen.
Nachdem der Direktor des Goethe-Instituts Kolkata von indischen Musikpädagogen gefragt worden war, wie sie diese westliche Klassik besser unterrichten könnten, beauftragte das Goethe-Institut vergangenes Jahr Bernd Clausen, Professor für Musikpädagogik an der Hochschule für Musik in Würzburg, ein Fortbildungsprogramm für indische Instrumentallehrkräfte zu erstellen. Dessen erste Ausbildungsphase wurde nun in die Praxis umgesetzt, als nämlich im Mai 2010 vier Wochen lang 13 Inder an der Musikhochschule in Würzburg zu Gast waren, um sich neue Methoden für ihre Arbeit zuhause anzueignen.
„In diesem Modul in Deutschland ging es vorrangig darum, dass die indischen Kollegen das Musikschulleben hier vor Ort kennen lernen, wo sie hospitieren“, wie Professorin Barbara Busch erläutert, die das Projekt zusammen mit ihrer Kollegin Barbara Metzger und Bernd Clausen leitet. „Das war der eine Baustein. Der zweite war, dass die Kollegen an die Musikhochschule kamen und hier zum einen selbst Unterricht erhielten, zum Beispiel in ihrem Instrument oder im Bereich der Körperarbeit. Darüber hinaus nahmen sie aber auch hospitierend an Seminaren teil beziehungsweise bekamen speziell für sie konzipierte Seminare. Im Mittelpunkt standen da Themen wie Elternarbeit, Methoden im Inst­rumentalunterricht, Üben…“

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