Hauff, Andreas

Zurück in Präsenz

Das 19. Leipziger Symposium zur Kinder- und Jugendstimme warf einen Blick zurück auf die Pandemie und nach vorne auf die digitale Zukunft

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 6/2022 , Seite 48

Immer wieder spannend ist das Leipziger Symposium zur Kinder- und Jugendstimme: Regelmäßig entsteht dort aus der Koopera­tion zwischen dem Universitätsklinikum Leipzig (Sektion Phoniatrie und Audiologie), dem Arbeitskreis Musik in der Jugend und der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig eine anregende Wochenend-Begegnung zwischen Medizin, Gesang und Pädagogik. Und fast immer gelingt es dem Vorbereitungsteam unter Leitung von Michael Fuchs, das Tagungsthema so zu fassen, dass es viele Perspektiven eröffnet, ohne ins Beliebige auszuufern.
„Stimme – Medien – Umwelt“ lautete nicht von ungefähr das Motto des 19. Symposiums. 2021 hatte es nur eine verknappte Online-Veranstaltung gegeben, und auch vom traditionellen Termin Ende Februar musste man in diesem Jahr in den Spätsommer rücken. Bei allen Beteiligten stand die Erfahrung der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen im Vordergrund – und zugleich das Interesse, was daraus für das Singen, Spielen und Unterrichten sowie die medizinische Forschung und Behandlung folgen könne und solle. Den Hauptvortrag mit dem Titel „Rückenwind für wilde Zeiten“ hielt Michaela Brohm-Badry, Professorin für Lernforschung an der Universität Trier und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Positiv-Psychologische Forschung. An aktuell belastenden Erfahrungen nannte sie die Pandemie, die geforderte soziale Distanz und den Zwang zum Homeoffice, die Einschränkungen der Handlungsfreiheit, die mangelnde Planbarkeit des privaten und beruflichen Lebens und die wachsenden finanziellen Sorgen. „Es ist vollkommen in Ordnung, zurzeit nicht besonders ‚gut drauf‘ zu sein“, folgerte sie. Entsprechend seien bei vielen Menschen fehlende und reduzierte Motivation, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Burnout und Depres­sion zu beobachten.

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