Gortheil, Bernhard

Die Blockflötenbande

Schule für den Klassen- und Gruppenunterricht, mit CD

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Schott, Mainz 2015
erschienen in: üben & musizieren 3/2016 , Seite 53

Hermine und Willi Wirbelwind spielen leidenschaftlich gerne Blockflöte. Was kein Zufall ist, denn ihre Eltern sind Solisten im weltberühmten Blockflötenorchester „Kamerata-Pustefix“ – so die Rahmenhandlung dieser Schule für den Klassen- und Gruppenunterricht auf der Sop­ranblockflöte, die gleichwohl über die Nomenklatur der einzelnen Lernbereiche (Musiktheorie, neue Töne und Griffe) und ein paar Liedtexte hinaus nicht weiterverfolgt wird.
Von dieser kleinen Geschmacksverirrung abgesehen, handelt es sich um eine gut strukturierte und sinnvoll aufgebaute Blockflötenschule, die sich vor allem an ganz kleine BlockflötistInnen, etwa im letzten Jahr der Vorschule oder den ersten beiden Schuljahren (maximal) richtet. Sie dürfte in etwa einem Jahr zu absolvieren sein und beginnt mit der – fotografischen – Vorstellung der Blockflötenfamilie sowie ebenfalls durch Fotos unterstützten Erklärungen zu Haltung und Ansatz. Zwar werden diese Punkte in jedem Unterricht ohnehin gründlich und immer wieder behandelt, dennoch mögen Fotos und Erläuterungen als Gedächtnisstütze beim heimischen Üben hilfreich sein.
In sehr kleinen Schritten werden dann auf mehr als 60 Seiten Notenschrift und Violinschlüssel, Grundlagen der Rhythmik, ein bisschen Blasinstrumentenkunde und Basiswissen zur Atemtechnik vermittelt. Die Lernschritte sind dabei so klein, dass bis zum Ende des Hefts mit seinen doch sehr zahlreichen Stücken nur die Töne von e’ bis d” vorkommen. Das dürfte ältere Kinder ein wenig unterfordern, aber für die avisierte Altersgruppe angemessen sein.
Positiv zu bewerten sind die sehr zahlreichen und mannig­faltige Themen behandelnden Übungs- und Vortragsstückchen, die ungeachtet des begrenzten Tonvorrats größtenteils interessant und eingängig sind. Ein großes Plus sind die bei fast allen Stücken vorhandenen Akkordsymbole für eine Begleitung durch die Lehrkraft, da eine harmonische Begleitung ein nur zwischen zwei oder drei Tönen changierendes Stück wesentlich bereichern kann! Um diese Bereicherung nicht nur auf den Schulunterricht zu beschränken, liegt dem Heft eine CD bei, auf der alle Stücke einmal in der reinen Flöten-, ein weiteres Mal in der Play-along-Fassung mit Begleitung zu hören sind.
Zwischendurch finden sich immer wieder kleine Rätsel, eine Malseite, dann müssen Noten oder Notenschlüssel geschrieben oder auch das eine oder andere Stück mit selbst komponierten Tönen ergänzt werden. Bei solchen Aufgaben stehen kleine Kästchen, in denen der Lehrer oder die Lehrerin die Leistung bewerten kann.
Ein weiteres Plus dieser Schule ist das auf den meisten Seiten abgedruckte Übetagebuch, in dem die Kinder täglich ihre Übezeiten vermerken können. Das mag manchen Schüler wohl auch ein wenig zum Schummeln verleiten; aber auch Ehrlichkeit will schließlich geübt werden!
Andrea Braun