Tervoort, Ulrike
Das Essener SingNetz
Das Kooperationsprojekt der Folkwang Musikschule Essen ist gefährdet
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts explodiert die Zahl der Neuerscheinungen zum Thema „Singen mit Kindern“. Neben den Neuerscheinungen gibt es viele Initiativen, die Singen in den Grundschulen praktizieren. Im Schatten der bekannten Singbewegungen wie JEKISS, SMS, Chor:klasse oder SingPause besteht seit nunmehr acht Jahren das Projekt „Essener SingNetz“.
Das im Jahr 2006 mit 300 Kindern gestartete Projekt „Netzwerk Chor“ wurde zum Kulturhauptstadtjahr 2010 in „Essener SingNetz“ umbenannt, um dem lokalen Aspekt stärker Beachtung beizumessen und eine Abgrenzung zu vergleichbaren Projekten zu erleichtern. Im Schuljahr 2014/15 beteiligen sich am Essener SingNetz 16 Grundschulen. Damit werden derzeit etwa 800 Kinder erreicht.
Das Essener SingNetz bildet Singgruppen in Grundschulen – besser gesagt: Chorstunden. Hierzu kommt eine Lehrkraft der Folkwang Musikschule einmal wöchentlich in die Schule. Wie viele Chorgruppen es vor Ort gibt, hängt von der Organisationsform ab. Einmal im Jahr kommen alle zu einem gemeinsamen Konzert zusammen. Dafür wird ein gemeinsames Liedgut ausgewählt; ebenso hat jede Grundschule die Möglichkeit, ein eigenes Lied zu präsentieren. Darüber hinaus besteht auch ein Angebot zur Fortbildung der Grundschullehrkräfte.
In den ersten drei Jahren war das Essener SingNetz ein Angebot, das nur im Offenen Ganztag in den Grundschulen stattfand. Doch in der Praxis stellte sich heraus, dass eine kontinuierliche Arbeit häufig nur schwer möglich war. In vielen Schulen wechselten
z. B. die AG-Angebote im Ganztag halbjährlich. Außerdem gab es in den Anfangsjahren erhebliche Probleme, die Familien zu den Jahreskonzerten zu bewegen. Das hing damit zusammen, dass das Essener SingNetz sich erst im Schulalltag etablieren musste. Wenn es gelang, Lehrkräfte und pädagogisches Personal zur Beteiligung an den Konzerten zu bewegen, kamen mehr Kinder und damit auch mehr Familien.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 3/2015.