Borner, Jörn Michael

Sliding Around

10 Easy Pop Pieces für Gitarre

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Schott, Mainz 2012
erschienen in: üben & musizieren 2/2013 , Seite 64

Diese Sammlung leichter bis mittelschwerer Stücke für Gitarre ist in der Reihe „Schott Popular Music“ erschienen. Die zehn Kompositionen von Jörn Michael Borner ermöglichen GitarrenschülerInnen, sich bereits in der anfänglichen Phase des Lernens mit verschiedenen Spieltechniken populärer Musik auseinanderzusetzen. Die GitarristInnen lernen anhand der Stücke zudem typische melodische Phrasen, Begleitpatterns (z. B. „Jumping Boogie“) und eine Betonung des rhythmischen Spiels durch zahlreiche perkussive Elemente (z. B. „Island Groove“). Das geräuschhafte Dämpfen mit dem Daumen oder das Klopfen auf die Decke der Gitarre seien hier angeführt.
Die zehn Kompositionen sind sehr abwechslungsreich, da sie unterschiedliche Elemente populärer Musik beinhalten. Die Spannweite reicht von ternären Stücken („Jazz“) bis zu binären Kompositionen („Hip Rock“, „A Funny Day“). Die Tempoangaben  bewegen sich im Bereich von Andante und Moderato und sind für Schülerinnen und Schüler gut zu bewältigen.
Voraussetzung für die Arbeit mit diesem Heft sind Notenkenntnisse, da keine Tabulaturen gegeben sind. Ebenfalls sollten Grundkenntnisse auf der Gitarre vorhanden sein, da beispielsweise ein Spiel in den höheren Lagen (wie in der Komposition „Warming Up“ gefordert) sonst nicht zu bewältigen ist. Besonders hervorzuheben ist der rhythmische Aspekt. Die Stücke auch in dieser Hinsicht zum Klingen zu bringen, wird das rhythmische Empfinden der SchülerInnen enorm verbessern. Da die Bassfiguren einiger Kompositionen (z. B. „To The Seaside“) viele Leersaiten beinhalten, kann die Konzentration sich auf den Rhythmus bzw. Groove richten.
Durch das Spielen von Powerchords oder Slides werden Spiel­weisen von E-Gitarristen vorgestellt. Auch das gleichzeitige Anschlagen von zwei Saiten mit dem Daumen (wie u. a. in der Komposition „If You Like Rock“ gefordert) wird für klassische GitarrenschülerInnen ungewohnt sein. Diese Spieltechniken erweitern das Spektrum der SchülerInnen und erhöhen die Übe­motivation.
Die Kompositionen überzeugen durch ihre klangliche Schönheit, Ideenreichtum und durch die Eingängigkeit der Melodien. Sie sind bewusst einfach gehalten, aber didaktisch gut durchdacht. Die Stücke präsentieren sich in einem für den klassischen Gitarristen vertrauten Notenbild. Jörn Michael Borner gibt Anmerkungen für die linke und rechte Hand. Saiten, Fingersätze und Lagen sowie Zupf- und Spieltechniken sind vorbildlich und eindeutig angegeben. Anmerkungen zu Dynamik und Ergänzungen durch Fußnoten in deutscher und englischer Sprache runden das Bild ab. Durch die abwechslungsreichen Spieltechniken und populären Stilrichtungen kann der Band eine Bereicherung für jeden Gitarrenunterricht darstellen.
Ulrich Falk