Dietrich, Norbert

Eine Chance für 200.000 Kinder

Das baden-württembergische Landesförder­programm „Singen – Bewegen – Sprechen“ hat begonnen

Rubrik: Bericht
erschienen in: üben & musizieren 2/2011 , Seite 42

Das Land Baden-Württemberg hat unter dem Titel „Singen – Bewegen – Sprechen“ ein Bildungsprogramm eingerichtet, das Kindern zwischen vier und zehn Jahren eine durchgehende musikalische Grundbildung ermöglicht. Unter Beteiligung der öffentlichen Musikschulen und des Landesmusikverbandes als Dachorganisation der Chor- und Orchesterverbände sind zum Herbst 2010 zunächst 957 Kooperationen mit Kindergärten eingerichtet worden. Weitere 379 sollen im März 2011 hinzukommen.
Das Programm startet mit Kindern, die in zwei Jahren eingeschult werden, und geht dann nahtlos in die Grundschulen über. Dort sind dann, beginnend mit dem Schuljahr 2012/13 für die ersten Klassen, pro Klassenstufe jeweils 1500 Kooperationen vorgesehen. Im Endausbau nach sechs Jahren können so mit annähernd 11000 Bildungskooperationen bis zu 200000 Kinder erreicht werden. Da das Land die Kosten für das musikpäda­gogische Fachpersonal aus den Musikschulen bzw. den Mitgliedsvereinen des Landesmusikverbandes in Höhe von dann rund 25 Millionen Euro jährlich übernimmt, sind die Musikstunden für die Kinder kostenfrei.
Mit dem Bildungsmodell wird organisatorisch, inhaltlich und methodisch in vielerlei Hinsicht Neuland betreten. Im Kindergarten findet einmal wöchentlich eine musikdidaktische Einheit mit einer Dauer von 45 Minuten statt. Diese wird von einer musikpädagogischen Fachkraft mit Unterstützung einer Erzieherin durchgeführt. Die wesentlichen Inhalte werden in Absprache, für die weitere 15 Minuten kalkuliert sind, im Laufe der Woche durch die Erzieherin vertiefend wiederholt. Die didaktischen Einheiten bauen auf den Grundlagen und Zielen des Orientierungsplans für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten auf. Inhaltlich lehnen sie sich an typische Themenbereiche des Kindergartens an. Damit erfolgt eine enge An- und Einbindung in den Kindergartenalltag.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 2/2011.