Studer, Christoph

Rhythmicals

Sprechverse in Bewegung, mit CD

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Fidula, Boppard 2010
erschienen in: üben & musizieren 1/2011 , Seite 60

Der Musiker Christoph Studer hat aus seinem besonderen Interesse für Rhythmik und Instrumentenbau während seiner Studienaufenthalte in Lateinamerika und Afrika umfrangreiche Erfahrungen gesammelt. Deren Auswertung und Erprobung setzte er an Schulen, Kindergärten und in Fortbildungkursen für Erwachsene im In- und Ausland um. Jetzt legt er eine Sammlung rhythmischer Sprechverse sowie Instrumental- und Bewegungsmodelle für Schule und Erwachsenenbildung vor.
Rhythmicals nennt er seine 34 von Beispiel zu Beispiel auf Steigerung und Komplexität abzielenden kompositorischen Momente, die sich zum Sprechen und Spielen für Gruppen eignen. Die Texte sind humorig-witzig. Niemand muss jedoch befürchten, musikalisch überfordert zu werden, da die kleinen Werke immer klar und leicht verständlich aufgebaut sind und auf Bereiche des Lebens hier und in der Ferne Bezug nehmen. Zum Einüben finden sich treffliche Anregungen. Selbst für den musikalisch Unerfahrenen sind rasche Erfolgserlebnisse angesagt, sowohl was die leichte Umsetzbarkeit der Sprüchlein als auch deren Wirkung betrifft. Die Rhythmicals von Studer wirken erfrischend und belebend für jede in Müdigkeit oder Langeweile ausartende Situation bei Groß und Klein.
Es hieße aber diese Sammlung von Versen und Spielen usw. zu unterschätzen, wollte man sie nur auf das Niveau der Unterhaltung abstempeln. Ihr Wert liegt in den wie selbstverständlich einhergehenden Nebeneffekten eines ganzheitlich rhythmisch-musikalischen Lernens bei sozial integrierendem Handeln. Was für eine anregende Trainingswiese auch und sogar für Kinder mit Migrationshintergrund! Die einprägsamen Spiel-, Sprech- und Singweisen motivieren zu Differenzierung in Dynamik, Gestik und mimischem Ausdruck und sind ein unschätzbarer Gewinn für phonetische Kultivierung. Der Fantasie sind keine Riegel vorgeschoben, sodass eigene Variationen erfunden und eingebaut werden können, die wiederum auf Instrumente übertragbar sind. Dem Anspruchsvollen bleibt es überlassen, mehrere Modelle polyrhythmisch übereinanderzulegen.
Diese Sammlung ist eine Fundgrube für kleine und große Kinder, für Erzieherinnen und Lehrer und für diejenigen, welche es darauf abgesehen haben, eine Gruppe auf Trab zu bringen. Wer sich schwer tut beim Lesen der Beispiele im Heft, greife zur beiliegenden CD, auf der die 34 „Rhythmicals“ wirkungsvoll und sauber nummeriert schnell abrufbar sind. Ihr Einsatz im Unterricht in allen Jahrgangsstufen ist wärmstens zu empfehlen. Der Kick ist garantiert.
Karin Bauer