Vliex, Sabine / Lothar Sonntag / Silke Martin
Theo, der Papierpanther
Eine Sing- und Spielgeschichte mit Lieder-CD/Das Konzeptbuch als Spiel- und Übungssammlung mit zwei Musik-CDs für Lehrerinnen und Lehrer
Papierpanther Theo frisst am liebsten spannende Worte und macht sich auf den abenteuerlichen Weg, einen Ort zu finden, an dem es sich für ihn gut leben lässt. In 20 Kapiteln um 13 Lieder haben die AutorInnen Sabine Vliex (Professorin für Rhythmik/Musik und Bewegung), Lothar Sonntag (Musikpädagoge) und Silke Martin (Musiklehrerin und Künstlerin) ein vielseitiges Konzeptbuch zur musikalisch-kreativen Basisbildung für SchülerInnen zwischen vier und zehn Jahren entwickelt. Auf Grundlage der Übungen aus den Bereichen Bewegung, Tanz, Sprache, Geste, Singen, Musizieren, Instrumentenkunde, Bodypercussion, und Entspannung können auch unerfahrene PädagogInnen leicht eine ästhetisch-musikalische Auseinandersetzung mit den Themen Freundschaft und Anderssein anleiten.
Das Buch ist ausdrücklich nicht als chronologische Vorgabe zu verstehen und die meisten Übungen sind nur locker an die Buchvorlage gebunden, was den dramaturgischen Bogen der Geschichte nur wenig nutzt, andererseits große gestalterische Freiräume auch unabhängig vom Buch zulässt.
Übungen zur ganzheitlichen Musikwahrnehmung durch Singen, Rhythmusübungen, Malen und taktile Spiele sowie die musikalisch-körperliche, non-verbale Vermittlung wechseln sich ab mit Gesprächen über den Erfahrungshorizont der Kinder zu Themen des Buchs, was eine motivierende Kombination ergibt.
Umso enttäuschender ist es, dass die CD der im Buch vorkommenden Lieder zum Mitsingen oder als Playbackversion musikalisch zu wünschen übrig lässt. Die beiden CDs des Konzeptbuchs mit atmosphärischer Musik und verschiedenen klassischen Stücken, die ebenfalls Grundlage für Übungen sind, stellen hier eine schöne Erweiterung dar.
Es finden sich einige sehr informative methodische Hinweise sowohl zur Gruppendynamik als auch dazu, wie Kinder Musik wahrnehmen. Zu jedem Kapitel gibt es mehrere Alternativvorschläge sowie eine Zusammenfassung der Lernziele. Nicht immer funktioniert der Spagat zwischen den manchmal schon zu detaillierten Erklärungen für BerufseinsteigerInnen und einem weit gedachten dramaturgischen Rahmen. Was man trotz der sehr detaillierten Anleitung vermisst, sind Hinweise zur Dauer der verschiedenen Einheiten sowie vorbereitende Übungen, etwa zu den teilweise sehr schweren rhythmischen Aufgaben.
Das Buch ist mit Stichwortverzeichnissen zu Methoden und Inhalten der verschiedenen Aufgaben sehr übersichtlich gestaltet und bietet mit Kopiervorlagen, Bildern, Malblättern und Noten viele nützliche Materialien, um sich ein eigenes Konzept zu erarbeiten. Zusätzlich sind eine Klavierbegleitung, Noten und Partitur, ein Konzept für eine Bühnenaufführung sowie eine Filmdokumentation zu „Rhythmik in der Schule“ erhältlich.
Judith Franke