Zuckowski, Rolf / Beate Theißen

Rolfs Blockflötenwerkstatt

Maximaler Blockflötenspaß für alle! Mit CD

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Sikorski, Hamburg 2008
erschienen in: üben & musizieren 2/2009 , Seite 61

Dieses Unterrichtswerk mit Mitspiel-CD ist für große Kindergruppen mit unterschiedlichem Niveau gedacht. Die schwierigsten Teile setzen ungefähr eineinhalb Jahre Blockflötenunterricht voraus, die leichteren und leichtesten Teile sind von Beate Theißen explizit für Kinder mit Förderbedarf und Behinderungen gedacht, sodass – laut Theißen – „ein maximaler Blockflötenspaß für alle entstehen kann“.
Den Kern bilden zehn Lieder aus dem Fundus von Rolf Zuckowski. Diese Lieder sind vierstimmig gesetzt, sodass es neben der Melodie als schwierigster Stimme noch drei andere in jeweils absteigendem Schwierigkeitsgrad gibt. Diese vier Stimmen werden als „Flötenbande Mini & Co“ bezeichnet. Die zehn Lieder sind in zehn Werkstattbereiche unterteilt, jeder Werkstattbereich in sechs Stationen. Die Werkstatt 1 beispielsweise ist das Lied Ein Vogel wollte Hochzeit machen.
Die erste Station ist die „Station Maxi“; sie behandelt immer den spieltechnisch schwierigsten Teil, die Melodie mit Vor- und Zwischenspielen (hier das Lied in C-Dur). Außerdem enthält diese Station immer einen Brief von Rolf Zuckowski über das jeweilige Thema des Lieds und seinen Bezug zum täglichen Leben.
Die zweite Station ist die „Station Midi“, die zweitleichteste Station. Sie enthält eine stark vereinfachte Version des Lieds (ohne Vor- und Zwischenspiele). Es wird ausschließlich auf dem Ton g’ gespielt, welcher als Griffbild neben den Noten steht. Ferner wird die Viertelpause verlangt. Diese Stimme ist also für Kinder gedacht, die entweder bereits einfache Abfolgen von Noten und Pausen lesen oder sich ein rhythmisches Muster mit Pausen leicht merken können.
Es folgt die zweitschwierigste Station, die „Station Rocky“. Sie enthält eine vereinfachte Version des Lieds, bestehend aus den Tönen h’, c” und d”. Sie ist für Kinder geeignet, die erst seit kurzem Blockflötenunterricht haben, noch nicht viele Töne und Notenwerte gelernt haben und/oder noch keine komplizierten Griffverbindungen spielen. Diese Station enthält außerdem Wissensfragen zur Musiktheorie (Taktart, Notenwerte, Wiederholungszeichen usw.).
Die einfachste Station, die Sta­tion „Mini“, besteht – wie die Station Midi – nur aus g’. Pausen werden hier ganz weggelassen. An markanten Stellen (parallel zur Melodie) werden Achtelnoten verlangt.
Die fünfte Station ist die Auftragsstation. Sie besteht aus Daueraufträgen (z. B. die einzelnen Stimmen in der umseitig folgenden Partitur farbig kennzeichnen), Expertenaufträgen (Fragen zur Musiktheorie) und Spaßaufträgen („Tanze einen Hochzeitstanz“). Erfüllte Aufträge werden in einem dafür vorgesehenen Feld markiert und im „Arbeitspass“ im Anhang vermerkt.
Die sechste Station bietet neben der Partitur weitere Strophen des Lieds und Erläuterungen zur Mitspiel-CD. Die CD enthält alle vier Stimmen und eine rhythmische Begleitung. Kinder, die die Stationen Mini, Midi und Rocky spielen, können auch gut alleine zur CD musizieren.
Im Anhang findet man neben dem Arbeitspass auch Ausschneidebögen mit einer Grifftabelle (in deutscher Griffweise), Kärtchen mit Übeaufträgen, eine Papierflöte zum stummen Üben, eine Würfelvorlage mit Noten zum Erfinden von Spielideen und Wissenskärtchen.
Auf der CD erklingt jedes Lied in einer schnellen und einer langsamen Version. Leider lässt der Klang der CD sehr zu wünschen übrig: Die Einspielung ist rein elektronisch, sodass die CD kein gutes Vorbild für die Tonqualität ist. Unzufrieden bin ich außerdem damit, dass das Werk in deutscher Griffweise verfasst ist. Das ach-so-schwere barocke f’ kann man den Kindern wiedermal nicht zumuten, das halsbrecherische deutsche fis’ hingegen schon (ganz zu schweigen vom deutschen fis”).
Katja Reiser