Sell, Stefan

Die Gitarre

Musikinstrumente entdecken, mit CD

Rubrik: Bücher
Verlag/Label: Schott, Mainz 2008
erschienen in: üben & musizieren 1/2009 , Seite 57

Dieses Buch ist zur Begleitung des Anfangs im Gitarrenspiel gedacht. Dabei spielt es zunächst einmal keine Rolle, ob es sich dabei um eine elektrische, akustische oder eine Konzertgitarre handelt. Der Autor zeigt die vielfältigen Facetten des Instruments auf, die der Gitarre auf der einen Seite einen ungebrochenen Zulauf sichern, auf der anderen Seite aber auch ihre Integration in den Kreis der „seriösen“ Instrumente erschwert haben.
Das erste Kapitel beleuchtet den Ursprung der Gitarre, deren Bau Mittelpunkt des zweiten Kapitels ist. Auffallend ist in diesem Buch die reichhaltige Illustrierung mit hervorragendem Bildmaterial. Nach der Benennung der Einzelteile folgen Betrachtungen zur Klangerzeugung und zur Besaitung. Die unterschiedlichen Erscheinungsformen des Instruments werden aus dem Blickwinkel der Historie und des Instrumentenbaus beschrieben. Anschließend erläutert Sell die unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten und gibt einen Überblick über die Literatur. Wichtige Spielerpersönlichkeiten beschließen den theoretischen Teil.
Anschließend gibt der Autor einige wichtige Fingerzeige zum Erlernen der Gitarrenspiels. Übetipps sowie Hinweise zur Pflege des Instruments finden ebenso ihren Platz wie Orientierungshilfen zum Gitarrenkauf. Anekdoten, eine kleine Witzesammlung, ein Rätselspaß sowie eine Bastelanleitung für eine Bratpfannengitarre sind zur Auflockerung eingestreut. Eine Zeitleiste und einige Kurzinterviews mit Gitarre spielenden Menschen zwischen neun und siebzig Jahren zeigen, wie vielfältig der Kreis der Gitarrebegeisterten ist. Die beigefügte CD verdeutlich ebenfalls diese Vielfalt, auf ihr gibt es Klangbeispiele für klassisches, elektrisches, flamenco-orientiertes Spiel und weitere Stilistiken.
Das Buch vermag es, die Faszination des Instruments Gitarre einzufangen und zu transportieren und die ersten Schritte auf dem Instrument anregend zu begleiten. Die ausgezeichnete Aufmachung verdient es, besonders hervorgehoben zu werden. Das Buch kann allerdings keinen Anspruch auf ein Fachbuch für Spezialisten erheben. Dazu ist allein schon die Aufgabenstellung, alle Literaturgattungen und Stilistiken der unterschiedlichen Gitarrenformen zu behandeln, für einen einzelnen Autor zu weitreichend.
Andreas Stevens-Geenen