Wanker, Gerhard / Nikolaus Holzapfel / Bernhard Gritsch

Das große Musikquiz mit Quizmaker

Spielen – Lernen – Wissen – Editieren

Rubrik: CD-ROMs
Verlag/Label: Helbling, Rum/Innsbruck 2007
erschienen in: üben & musizieren 3/2008 , Seite 64

Das große Musikquiz prüft Faktenwissen aus dem Bereich der Musik in Form von Multiple Choice. Die Spannweite reicht dabei von Fragen mit echten Alternativen („Welcher Komponist schrieb über 100 Sinfonien: Mozart, Haydn, Schubert, Beethoven?“) bis hinunter zu – leider häufigen – Fragen vom 50-Euro-Niveau aus Wer wird Millionär?: „Wie nennt man den Leiter eines Kirchenchors: Kantor, Kanfenster, Kanluke, Kantür?“
Die Fragen sind klar und einfach formuliert, die richtigen Antworten verständlich und überwiegend sachlich korrekt. Der Proband kann die Fragen auf spezielle Themengebiete einschränken oder eigene Suchbegriffe eingeben, nach denen das Programm ein Fragenpaket zusammenstellt. Der Suchbegriff „Verstärker“ etwa führte zu einem Paket aus drei Fragen, zu „Messe“ waren es 22. Auch der gesamte Fragenkatalog kann zulassen werden. Startet der Benutzer mit dieser Einstellung, sieht er sich mit einem atemberaubenden Mix aus 2000 Fragen zu Musikgeschichte, Musiklehre, Instrumentenkunde, Populärer Musik und deren Spezialgebieten konfrontiert, deren Abfolge recht unterhaltsam ist: Bei einem Probelauf wollte das Programm als erstes wissen, welches von vier Intervallen dissonant sei, und als nächstes, welche Sängerin durch den Song Milord berühmt wurde. Im „Lernmodus“ werden richtige und falsche Antworten noch nicht gewertet, sondern mit erläuternden Texten, Bildern und Hörbeispielen kommentiert. Bei der Frage nach dem Bluesschema etwa wird ein Blues-Harmonieschema gezeigt und eine Gitarre ist mit einem gut erkennbaren Blues-Chorus zu hören; hier spielt das Medium Computer seine Stärken aus.
In der Betriebsart „Quiz“ geht es dann zur Sache: Bei jeder richtigen Antwort werden Punkte vergeben, nach 15 Fragen mit automatisch steigendem Schwierigkeitsgrad ist die Runde zu Ende und die Punkte werden bekannt gegeben. Im „Partner-Quiz“ spielen zwei Spieler gegeneinander um die höchste Punktzahl.
Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 9. Die äußere Aufmachung gibt sich leicht trendig, die Funktionalität des Programms drängt sich aber nicht durch übertriebene Gimmicks in den Vordergrund, sondern ist klar und überschaubar; man kann sofort arbeiten, ohne ein Handbuch zu Rate zu ziehen. Das Programm muss auf der Festplatte installiert werden (219 MB); beim Betrieb als Einzelplatzversion muss die Original-CD im Laufwerk liegen. Die Netzwerkversion bietet dem Lehrer die Möglichkeit, die Schülerergebnisse zentral abzurufen. Ein Schmankerl ist die Zusatzfunktion „Quizmaker“, mit der der Lehrer ein eigenes Quiz herstellen kann, entweder durch Auswahl und Neuzusammenstellung von Fragen aus dem Pool oder durch Formulierung eigener Fragen. Diese können mit Kommentaren, Bildern und Klangbeispielen versehen werden.
Christoph Hempel