Langer, Michael / Ferdinand Neges

Play guitar together!

Die Gitarrenschule für den Gruppenunterricht, Band 1. Gemeinsam zuhören lernen,mit Freude zusammenspielen, rhythmisch sicher werden, auch ohne Noten spielen, mit CD

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Doblinger, Wien 2007
erschienen in: üben & musizieren 1/2008 , Seite 60

Michael Langer und Ferdinand Neges legen mit Play guitar together! eine Gitarrenschule vor, die ausschließlich für Gruppenunterricht gedacht ist. Die Grundidee ist, in kleinen überschaubaren Einheiten die Töne der C-Dur-Tonleiter in der I. Lage zu erlernen. Bausteine wie „Staffel“ oder „Lawine“ spielen dabei eine wichtige Rolle. Dies sind Spielarten, die in grafisch ansprechender Form (mithilfe der Figur „Schildi“, gezeichnet von Jan Daxner) erklären, wie ein Stück oder Tonmaterial gespielt werden soll. Bei der „Staffel“ wechseln sich die Spieler ab. Bei „Lawine“ kommt kanonartig nach und nach ein Spieler dazu. Auf diese Weise kann schon mit einfachen Leersaiten oder kleinem Tonumfang in der Gruppe Musik gemacht werden.
Die Gitarre wird auch als Percussionsinstrument verwendet. Piktogramme unter den Notenwerten verdeutlichen, wo und wie getrommelt wird. Mit den grafisch gelungen Piktogrammen wird für jede Note einzeln sichtbar, dass z. B. mit dem rechten Daumen unterhalb des Stegs oder mit den Fingern der linken Hand auf den Rand der Decke getrommelt werden soll. So werden aus kleinen rhythmischen Anfängermodellen bereits anspruchsvollere Spielstücke.
Improvisationsmodelle orientieren sich an der Popularmusik. Aus einem beschränkten Tonvorrat sollen Melodien über eine vorgegebene Basslinie erfunden werden. Auch mit grafischer Notation wie in der neuen Musik wird gearbeitet, z. B. dünne Linie = leiser langer Ton, großer Punkt = lauter kurzer Ton.
Die Auswahl der Spielstücke ist breit angelegt: Den Schwerpunkt bilden traditionelle Stücke wie Mary Ann, Yankee Doodle oder Auf der Mauer. Neben einigen Stücken der Autoren gibt es kleine klassische Bearbeitungen wie Der Frühling von Vivaldi. Alle sind auf beiliegender CD eingespielt.
Die selbst gestellte Aufgabe, eine Arbeitsgrundlage zu liefern, die es ermöglicht, die Vorteile des Gruppenunterrichts zu nutzen, haben die Autoren erreicht. „Neue Wege – Neue Ziele“ überschreiben die Autoren das Vorwort und verwirklichen diesen Anspruch vor allem mit den Spielanweisungen und Schlagtechniken. Diese helfen insbesondere ganz jungen Gitarristen, die gerade erst aus der musikalischen Früherziehung kommen, sich ohne lesen zu können mit musikalischer Notation zurecht zu finden. Play guitar together! ist insofern ein gutes Bindeglied vom Früherziehungs- zum Instrumentalunterricht, ein Bereich, in dem es noch immer sehr wenig praktikable Unterrichtsmaterialien gibt.
Ulrich C. Müller